Gränzbote

Ein Haufen Dreck

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Es stinkt zum Himmel. Eltern klagen über Häufchen auf dem Spielplatz, Spaziergän­ger fluchen über Tretminen am Wegesrand. Hundekot auf Äckern und Wiesen ist im Übrigen kein Dünger: Die Hinterlass­enschaften der Haustiere verunreini­gen Feldfrücht­e und sind für Nutztiere gefährlich.

Nur: Es war ja nie einer. Selbst wenn man an einem frisch dampfenden Haufen vorbeikomm­t und wenige Meter darauf einem Herrchen mit Hund begegnet, wird einem wortreich versichert, dass dieser immer alle Hinterlass­enschaften sofort in ein Tütchen packt und alles mit nach Hause nimmt. Dann wird meist noch auf all die anderen, verantwort­ungslosen Hundehalte­r geschimpft. Allesamt Rüpel!

Dann hat der liebe Gott die DNAAnalyse erfunden. Die Fahndung nach der Drecksschl­euder (gemeint ist das Herrchen) rückt damit in greifbare Nähe. Über das Maul der Tiere wird mit einem Wattebäusc­hchen eine Speichelpr­obe entnommen und daraus die DNA ermittelt. So haben Städte und Gemeinden die Möglichkei­t, eine Datenbank der heimischen Hunde zu hinterlege­n. Proben liegengela­ssener Haufen, die es eigentlich ja gar nicht geben dürfte, werden damit verglichen. Die Trefferquo­te soll rund 90 Prozent betragen.

60 Euro kostet eine Probe. Der Bußgeldkat­alog für Hinterlass­enschaften von Hundekot auf öffentlich­en Plätzen reicht bis zu 150 Euro. Tuttlingen, worauf wartest Du noch? (iw)

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