Vor der neuen Handballsaison sind viele Fragen offen
STUTTGART (dpa/SID) - Die Handball-Bundesliga hat nach wochenlangem Stillstand ein Signal des Aufbruchs gesendet und ihren Clubs eine erste Perspektive für den Neustart aufgezeigt. Die Saison 2020/21 soll am 1. Oktober und dann auch möglichst wieder vor Zuschauern starten, wie die HBL nach einer Telefonkonferenz mit Vereinsvertretern am Mittwoch mitteilte. „Wir kommen wieder!“, schrieb die Liga auf Twitter. Liga-Präsident Uwe Schwenker ergänzte: „Wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende unternehmen, um passende Rahmenbedingungen für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit Zuschauern zu ermöglichen.“
Mit dem geplanten Starttermin Anfang Oktober haben die Clubs der 1. und 2. Liga immerhin schon mal die langersehnte Perspektive für ihre Planungen. Mehr aber auch nicht. Die konkreten Spielpläne sollen bis Ende Juli veröffentlicht werden. Dennoch bleibt eine große Unsicherheit. Denn auf lange Sicht überleben die extrem auf Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen angewiesenen Bundesligisten die Corona-Krise nur, wenn sie so schnell wie möglich zumindest wieder vor einem Teilpublikum spielen können. Ob das schon ab dem 1. Oktober gelingt, kann derzeit niemand beantworten. „Spiele ohne Zuschauer bleiben für uns weiterhin die schlechteste Option von allen“, sagte Geschäftsführer Viktor Szilágyi vom Rekordmeister THW Kiel. Die Liga arbeitet an einem entsprechenden Konzept, damit die Fans zeitnah wieder in die Hallen dürfen. „Der Profi-Handball braucht Zuschauer, sonst ist diese Sportart auf Dauer finanziell nicht durchführbar“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.
Die Idee hinter dem Hygienekonzept ist, dass ein Teil der Zuschauer unter Einhaltung der Abstandsregeln in die Arenen gelassen werden könnte. Tickets müssten wohl personalisiert werden, um die Besucher im Falle auftretender Corona-Infektionen zügig kontaktieren zu können. Meister Kiel und die SG FlensburgHandewitt sollen die Saison am 26. oder 27. September in Düsseldorf mit dem Supercup eröffnen. Man habe der Stadt Düsseldorf ein „sehr gutes Konzept“vorgelegt, meinte Bohmann.
Für die Spieler wird es eine harte Saison: 38 statt wie bisher 34 Spieltage (es gab keine Absteiger, aber zwei Aufsteiger) stellen eine zusätzliche Herausforderung für die Teams dar. Die Nationalspieler haben mit EMQualifikation, Weltmeisterschaft, Olympia-Qualifikation und den Sommerspielen in Tokio 2021 eine wahre Mammutsaison vor sich.