Gränzbote

Wo das Eishockey vom Fußball lernen kann

In der DEL arbeitet eine Taskforce an einem Konzept für die neue Saison – Es soll vor Fans gespielt werden

-

KÖLN (SID) - DEB-Präsident Franz Reindl blickt einem Saisonstar­t der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im Herbst vor Publikum optimistis­ch entgegen. „Wenn ich jetzt die Entwicklun­g im Sport sehe, wie mehr und mehr gespielt wird, wird meine Hoffnung größer, dass wir einen Termin im Herbst halten können – und zwar mit Zuschauern auf den Tribünen“, sagte der Chef des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) der „Stuttgarte­r Zeitung“. Eine Taskforce hat sich mit einem Konzept für die neue Spielzeit beschäftig­t. Geplant ist ein Saisonstar­t am 18. September.

„Es wird die nächsten zehn Tage eine Revision von Experten stattfinde­n. Universitä­ten sind dabei, der Deutsche Olympische Sportbund, aber auch Professore­n aus dem Inund Ausland, die teilweise schon an Konzepten gearbeitet haben von größerer Tragweite“, sagte DEB-Sportdirek­tor Stefan Schaidnage­l den „Eishockeyn­ews“. Danach werde das Konzept in der ersten Juliwoche zunächst den politische­n Entscheidu­ngsträgern und den zuständige­n Institutio­nen zugeleitet, die es dann bewerten müssen. Ab der neuen Spielzeit für jeden Verein verpflicht­end sei ein Hygienebea­uftragter, sagte Schaidnage­l.

Offen ist noch, wie beispielsw­eise mit positiven Corona-Fällen bei Spielern umgegangen werden soll. „Da sind wir genau an der Grenze, was wir selbst dem Eishockeys­port in Deutschlan­d als Schablone überstülpe­n können. Wenn an einem Ort ein Fall vorliegt, dann muss dort die Meldekette funktionie­ren. Wir geben dazu nur allgemeine Hinweise, wie ein Szenario ausschauen könnte“, erklärte Schaidnage­l. Die Frage nach Zuschauern in den Hallen der DEL sei noch nicht zu beantworte­n, weil erst entschiede­n werden müsse, ob überhaupt Zuschauer in die Stadien dürfen und in welcher Form, meinte Schaidnage­l.

DEB-Präsident Reindl betonte noch einmal, dass Spiele ohne Zuschauer keinen Sinn machen würden. Es gehe darum, die Frage zu klären, wie viele Fans in die Arenen können und „einen Prozentsat­z zu finden, mit dem die Clubs leben können“, sagte der 65-Jährige. „Wir wissen, dass es bei jedem Club eine Schmerzgre­nze in den Zuschauerz­ahlen nach unten gibt, unter der der Spielbetri­eb nicht mehr wirtschaft­lich ist“, sagte Reindl. Von den Fußballern und Basketball­ern wollen Reindl und die DEL-Taskforce lernen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany