Kleines Gebirge am Schafstall
Der Veranstaltungsraum bekommt eine Wasserversorgung, dafür wird viel gebuddelt.
MAHLSTETTEN - Wer zur Zeit am Mahlstetter Schafstall vorbeifährt, dessen Blick bleibt am gewaltigen Erdhaufen hängen, der sich auf dem Parkplatz des Veranstaltungsgebäudes auftürmt.
„Das ist schon fast ein kleines Gebirge, was wir da vor der Tür haben“, sagt Josef Frick. Er ist der Vereinsvorsitzende der Kleintierzüchter Heuberg. Der Verein hat den Schafstall von der Gemeinde gepachtet, der gehört das Gebäude.
Frick weiß, was es mit dem Berg auf sich hat. Er sagt: „Der Schafstall kriegt eine Wasserversorgung und einen Abwasserkanal.“Außerdem entstehe eine Löschwasserzisterne. Auch im Schafstall tut sich einiges.
Den Mahlstetter Schafstall haben Freiwillige zwischen 1975 und 1977 auf Initiative des Kleintierzüchtervereins renoviert. „Der Verein hat damals einen Ort gesucht, um sich treffen zu können und Ausstellungen machen zu können, so kam es zu der Idee“, erzählt Frick. Der Stall sei damals total verfallen gewesen und es habe viel Handarbeit gebraucht um ihn herzurichten.
Heute, fast 50 Jahre später, ist der Schafstall etwas in die Jahre gekommen. Frick erklärt, wie die Wasserversorgung bisher funktioniert hat: „Bisher hatten wir draußen ein Wasserfass auf einem Anhänger, das hat unser Hausmeister dann regelmäßig am Hydranten im Dorf aufgefüllt.“
Den Inhalt des Fasses habe man dann in einen Tank auf dem Dach gepumpt, um Druck für Wasserhahnen und Toilettenspülungen zu haben. „Es war schon echt ein Glück, dass mit der Konstruktion in den letzten 40 Jahren nichts passiert ist“, sagt Frick. Aufwendig sei es dennoch gewesen, wenn zum Beispiel große Jugendgruppen da gewesen seien, dann habe der Hausmeister teilweise drei Mal am Tag neues Wasser holen müssen. Die Abwasserentsorgung war noch ein Stück archaischer: „Vor dem Haus war eine Grube, in die alles floss“, erzählt Frick. Eine Firma habe die Grube dann regelmäßig geleert.
Jetzt hat die Gemeinde als Eigentümerin begonnen, den Schafstall an das öffentliche Wassernetz anzuschließen. Eine Frischwasserleitung und ein Abwasserkanal führen jetzt von Mahlstetten her. Frick sagt: „Wenn ich das richtig weiß, kostet das die Gemeinde 25 000 Euro. Wir als Verein bezahlen 15 000 Euro für den Anschluss.“Hinzu kämen nochmal 7000 Euro für die Wasseranlagen im Haus. Für den Verein sind solche Summen eine hohe Belastung. Frick sagt: „Unsere Kassen sind jetzt so gut wie leer, wir sind echt froh, dass die Gemeinde da so viel macht.“Denn auch im Haus gab es einiges zu tun. Das Spaichinger Bauamt hatte etliche Verbesserungen am Gebäude gefordert. Zwei neue Notausgänge und eine moderne Elektrik inklusive Beleuchtung sind bereits in den Schafstall eingebaut.
Vor den Schafstall kommt ein Brunnen, der für Wasserfluss durch die Leitungen sorgt, wenn der Schafstall nicht benutzt wird. Steht das Wasser, könnte es Probleme mit der Hygiene in den Rohren geben, weil sich Keime bilden.
In Eigenarbeit habe der Verein bereits die alten Öltanks auf der Bühne ausgewechselt, auch die hatte das Bauamt bemängelt. Jetzt steht, unter anderem, noch eine heikle Arbeit an. In den 70ern hatten die Erbauer des Stalls das Dach in einer freitragenden Konstruktion errichtet. Große Querbalken überspannen den Saal des Gebäudes. „Das Bauamt hat auch da Bedenken, dass das mit der Statik problematisch ist“, sagt Frick.
Deshalb sollen die Kleintierzüchter das Dach jetzt mit Balken abstützen. Frick sieht das mit ein wenig Wehmut. Er meint: „Wenn man jetzt in den Raum Balken einbaut, dann verliert der halt seinen offenen Charakter.“