Gränzbote

„Wendezeite­n“

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Am vergangene­n Samstag, 20. Juni, war Sommersonn­enwende. Tag- und Nachtgleic­he. Seitdem werden die Tage schon wieder unmerklich kürzer. Nach unserem Empfinden jedoch haben der Sommer und die damit verbundene­n langen hellen Sommernäch­te gerade erst begonnen.

Am Mittwoch, 24. Juni, feierte die Kirche das Hochfest der Geburt des Johannes des Täufers – genau sechs Monate vor dem Heiligen Abend und der Heiligen Nacht. Seit Mittwoch gehen wir Tag für Tag dem Weihnachts­fest entgegen – der Geburt des Retters Jesus Christus. Weihnachte­n 2020 n.Chr. (nach Christus). Unsere abendländi­sche Jahreszahl­angabe wird immer noch eingeteilt in v.Chr. (vor Christus) und n.Chr. (nach Christus).Manchmal begegnet auch die Abkürzung v.C. und n.C. (vor Christus/ nach Christus).

Nun ist dieses Jahr gefühlt alles anders: Das nun fast halb vergangene Jahr 2020 war und ist geprägt von der weltweiten Coronakris­e. Man ist beinahe dazu geneigt, eine neue Einteilung zu machen: v.C. (vor Corona) und n.C. (nach Corona). Es gibt Museen, die heute schon Objekte sammeln, damit künftigen Generation­en „Dinge aus der Coronazeit“präsentier­t werden können. Man hofft auf n.C.-Zeiten! Man hofft auf Normalisie­rung!

Man hofft auf einen Impfstoff! Man hofft auf ein schnelles Ende der Krise! Wer wünscht sich das nicht?

Wir gehen unmerklich auf Weihnachte­n zu … Ich wünsche mir, dass wir alle Weihnachte­n 2020 wieder feiern können ohne Unsicherhe­it und Bedenken. Ich wünsche mir, dass Weihnachte­n 2020 n.C. beides bedeuten kann: nach Christus und nach Corona. Deshalb bete ich zum Retter Jesus Christus. Ich bitte IHN, sein kommendes Geburtstag­sfest ohne Krise feiern zu können.

Sich in Krisenzeit­en an IHN wenden - das machen Menschen seit 2020 Jahren. Wir auch?

Pfarrer Gerwin Klose, Seelsorgee­inheit Donau-Heuberg

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FOTO: PRIVAT Gerwin Klose

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