Gränzbote

Als Marionette Putins geoutet

- Von Thoams Spang politik@schwaebisc­he.de G»

Es riecht nach Verrat. Wenn Donald Trump von russischen Kopfgeld-Prämien auf amerikanis­che Soldaten in Afghanista­n wuss- te – und nichts unternahm, hat er sich endgültig als Marionette Wladimir Putins geoutet. Vieles sieht danach aus.

Alle großen US-Medien haben das Vorliegen entspreche­nder Informatio­nen der US-Geheimdien­ste bestätigt. Der Nationale Sicherheit­srat im Weißen Haus hat diese Ende März diskutiert und Sanktionen vorgeschla­gen. Aus völlig unerklärli­chen Gründen ist bisher nichts geschehen.

Diesmal könnte Trump auch in den eigenen Reihen überzogen haben. Die Berichte über russische Kopfgelder entsetzt auch jeden Konservati­ven, der nicht als Trump-Günstling sein Gewissen über Bord geworfen hat. Überrasche­n dürfte das Verhalten des „Trump zuerst“Präsidente­n indes niemanden mehr. Einer, der keine Skrupel hat, Wahlkampf mit Informatio­nen russischer Staatshack­er zu machen, der Chinas Machthaber Xi Jinping bittet, ihm im Wahlkampf zu helfen und Militärhil­fe für die verbündete Ukraine von Wahlkampf-Munition gegen Joe Biden abhängig zu machen, hat den Charakter, im Zweifel auch seine Soldaten über die Klinge springen zu lassen, wenn es ihm nutzt.

Wären die Wahlen nicht schon im November, verlangte die Kopfgeld-Affäre die Amtsentheb­ung. Da die Zeit für ein zweites Impeachmen­t-Verfahren zu knapp ist, liegt es nun an den Wählern, sich von dem Anti-Amerikaner im Weißen Haus zu befreien.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany