Gränzbote

Neue Ziele für die Bahn

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BERLIN (dpa) - Die Bahn bewegt fast alle in Deutschlan­d – doch auf welchem grundsätzl­ichen Kurs soll sie fahren? Die SPD macht Druck für vorgesehen­e Änderungen in der Satzung des bundeseige­nen Konzerns. „Unser Ziel ist eine stärkere Gemeinwohl­orientieru­ng“, sagte SPD-Fraktionsv­ize Sören Bartol am Wochenende. Es gehe auch um weniger Renditedru­ck und eine stärkere Ausrichtun­g auf den volkswirts­chaftliche­n Nutzen der Bahn. „Das spricht nicht gegen Profitabil­ität. Aber Gewinnmaxi­mierung zulasten von Klimaschut­z und Kundenorie­ntierung darf es nicht geben.“Auch die Union will über ein „Update“für die Satzung reden und bringt Zielvorgab­en ins Spiel.

Union und SPD hatten im Koalitions­vertrag von 2018 vereinbart, in den Satzungen der Deutschen Bahn und der Konzerntöc­hter fürs Gleisnetz und die Bahnhöfe Ziele wie eine Steigerung des Marktantei­ls der Schiene festzuschr­eiben. Auch die Vorstände sollen auf die Erfüllung der Ziele verpflicht­et werden. Bartol betonte, die Satzungsän­derung sei für diese Legislatur­periode vereinbart und ein wichtiges verkehrspo­litisches Ziel. Unionsfrak­tionsvize Ulrich Lange (CSU) sagte: „Wir wollen mit einer Satzungsän­derung das Spannungsv­erhältnis zwischen dem Wirtschaft­lichkeitsg­ebot des Konzerns und dem Gemeinwohl­auftrag neu austariere­n.“Man müsse sich ansehen, inwieweit in dem Zusammenha­ng für die Regional- und Fernzüge zu differenzi­eren sei.

Über die generelle Ausrichtun­g des Transportr­iesen, der seit 1994 als Aktiengese­llschaft unterwegs ist, wird seit Jahren gestritten. Die Konzernsat­zung benennt als „Gegenstand des Unternehme­ns“bisher nur allgemein die Tätigkeit in den verschiede­nen Geschäftsf­eldern.

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