Betonunion zieht nach Emmingen-Liptingen um
Firma Karl Storz hat Gelände an der Dr. Karl-Storz-Straße bereits aufgekauft – Nutzung noch ungewiss
TUTTLINGEN - Die Betonunion Tuttlingen (BUT) gibt ihren Standort an der Dr. Karl-Storz-Straße auf. Das Transportbetonwerk wird in den Steinbruch nach Emmingen-Liptingen verlagert. Neuer Eigentümer des Geländes ist das benachbarte Medizintechnik-Unternehmen Karl Storz. Wie die Fläche genutzt werden soll, steht noch nicht fest.
„Karl Storz hat vor zwei Jahren das Grundstück in unserer unmittelbaren Nachbarschaft erworben. Zu etwaigen Plänen können wir noch keine Aussage treffen“, sagt Regina Stern, Abteilungsleiterin Unternehmenskommunikation
bei Karl Storz, auf Anfrage unserer Zeitung. Für die Firma macht der Kauf dennoch Sinn. Schließlich sind direkt nebenan die Firmenzentrale und das Besucherzentrum angesiedelt.
Während Karl Storz die Nutzung noch bedenken muss, sind die Pläne des Betonunternehmens weitaus weiter. Im Steinbruch in Liptingen wird direkt neben dem bestehenden Schotterwerk ein neues Transportbetonwerk gebaut. Rund drei Millionen Euro wird die Errichtung samt Umzug kosten, schätzt Stefan Meichle, mehrheitsbeteiligter Gesellschafter an der Firma Meichle+Mohr. Neben Tuttlingen und Emmingen-Liptingen unterhält das Unternehmen auch einen Standort in Geisingen.
Ganz freiwillig, so hört man heraus, geht die Betonunion nicht aus Tuttlingen weg. Generell, räumt Meichle ein, würde es schon Sinn machen, neu zu bauen. „Das Werk in Tuttlingen ist schon in die Jahre gekommen.“Mit dem Wechsel in den Liptinger Steinbruch sei ein guter Kompromiss gefunden. Zwar habe man in Tuttlingen die „Marktnähe“gehabt. „Der kurze Weg zu den Baustellen war schon gut, gerade bei kleineren Mengen“, meint Meichle. Aus Liptingen habe man zwar längere Fahrtstrecken zu den Kunden. Ein Teil der „Vorfrachten“– das Anfahren
der Bestandteile an das Betonwerk – würde aber wegfallen, weil ein Großteil des Materials aus dem Steinbruch selbst genommen werde, erklärt Meichle. Der Beton sei trotz der längeren Wege zwei Stunden lang verarbeitbar.
Sieben Mitarbeiter sind beim Betonwerk in Tuttlingen beschäftigt. Sie sollen an den neuen Standort wechseln. Die wirtschaftliche Lage sei trotz der Ausbreitung des Coronavirus gut. „Die Bauindustrie ist weitgehend verschont worden“, so Meichle. Auch wenn einige Investitionen verschoben worden seien. Bei dem eigenen Unternehmen und Karl Storz stehen bald wieder Investitionen an.