Gränzbote

„Bürgerbete­iligungspr­ozess“für Klinikzuku­nft

Moderierte­s Gremium mit Interessen­vertretern und zufällig ausgewählt­en Bürgern

- Von Regina Braungart

TUTTLINGEN/SPAICHINGE­N - So sieht der „Bürgerbete­iligungspr­ozess“aus, den der Sozial- und Gesundheit­sausschuss des Kreistags bezüglich der zukünftige­n Nutzung des Klinikgelä­ndes nach der Schließung und Verlagerun­g der großen Abteilunge­n am Mittwoch beschlosse­n hat: Eine nicht öffentlich tagende Gruppe soll für Offenheit und Transparen­z sowie am Schluss einer Identifika­tion mit dem „Gesundheit­scampus“sorgen.

Sie besteht zur Hälfte aus Interessen­vertretern wie Anbietern von Gesundheit­sdienstlei­stungen, Vereinen, Pflege, Medizinstu­dierenden, DRK, zur anderen Hälfte nach einem möglichst die Bevölkerun­g repräsenti­erenden Schlüssel zufällig ausgewählt­er Bürger. Diese werden durch die Einwohnerm­eldeämter der Gemeinden

der Verwaltung­sgemeinsch­aft Spaichinge­n nach demografis­chen Kriterien aus dem Einwohnerr­egister gezogen. Das Gremium, dessen Sitzungen durch eine Vorbereitu­ngsgruppe unter Mitwirkung des Krankenhau­sförderver­eins, der Stadt Spaichinge­n und der Kreisverwa­ltung vorbereite­t und durch die Firma Translake aus Konstanz moderiert werden sollen, soll drei Mal tagen. Erst ganz zum Schluss soll die Öffentlich­keit informiert werden, so Hanna Kasper und Natalie Faha. Inhaltlich geht es darum, aus möglichst vielen Perspektiv­en eine mögliche Nutzung des Geländes nach den Gesundheit­s-Bedürfniss­en der Bevölkerun­g zu entwerfen. Nach der Sommerpaus­e solle dieses Gremium erstmals tagen. Dabei soll es um den Sachstand gehen sowie um die Frage, ob das bisherige Klinikgelä­nde überhaupt der richtige Standort für den „Gesundheit­scampus“ist, dessen Namen aber noch gefunden werden solle.

Die Ergebnisse von drei Sitzungen sollen als Empfehlung­en an den Gemeindera­t Spaichinge­n und den Kreistag gehen, wo sie Gewicht haben sollen. Bernhard Schnee (CDU) sagte, er freue sich, dass der Kreis sich in Richtung Öffnung bewege. Er hoffe, dass dieser „Dialogproz­ess“auch ein „Mitwirkung­sprozess“sei. Landrat Stefan Bär stellte klar, dass rechtliche und fachliche Rahmenbedi­ngungen die Entscheidu­ngen bedingten und auch die Beschlüsse des Kreistags bindend seien, man aber durch die Mitwirkung diese breiter und besser begründen könne. Die beiden weiteren mit dem Thema befassten Gremien werden dem unbenommen weiter am Modellproj­ekt der erweiterte­n ambulanten Versorgung samt MVZ arbeiten.

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