„Bürgerbeteiligungsprozess“für Klinikzukunft
Moderiertes Gremium mit Interessenvertretern und zufällig ausgewählten Bürgern
TUTTLINGEN/SPAICHINGEN - So sieht der „Bürgerbeteiligungsprozess“aus, den der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreistags bezüglich der zukünftigen Nutzung des Klinikgeländes nach der Schließung und Verlagerung der großen Abteilungen am Mittwoch beschlossen hat: Eine nicht öffentlich tagende Gruppe soll für Offenheit und Transparenz sowie am Schluss einer Identifikation mit dem „Gesundheitscampus“sorgen.
Sie besteht zur Hälfte aus Interessenvertretern wie Anbietern von Gesundheitsdienstleistungen, Vereinen, Pflege, Medizinstudierenden, DRK, zur anderen Hälfte nach einem möglichst die Bevölkerung repräsentierenden Schlüssel zufällig ausgewählter Bürger. Diese werden durch die Einwohnermeldeämter der Gemeinden
der Verwaltungsgemeinschaft Spaichingen nach demografischen Kriterien aus dem Einwohnerregister gezogen. Das Gremium, dessen Sitzungen durch eine Vorbereitungsgruppe unter Mitwirkung des Krankenhausfördervereins, der Stadt Spaichingen und der Kreisverwaltung vorbereitet und durch die Firma Translake aus Konstanz moderiert werden sollen, soll drei Mal tagen. Erst ganz zum Schluss soll die Öffentlichkeit informiert werden, so Hanna Kasper und Natalie Faha. Inhaltlich geht es darum, aus möglichst vielen Perspektiven eine mögliche Nutzung des Geländes nach den Gesundheits-Bedürfnissen der Bevölkerung zu entwerfen. Nach der Sommerpause solle dieses Gremium erstmals tagen. Dabei soll es um den Sachstand gehen sowie um die Frage, ob das bisherige Klinikgelände überhaupt der richtige Standort für den „Gesundheitscampus“ist, dessen Namen aber noch gefunden werden solle.
Die Ergebnisse von drei Sitzungen sollen als Empfehlungen an den Gemeinderat Spaichingen und den Kreistag gehen, wo sie Gewicht haben sollen. Bernhard Schnee (CDU) sagte, er freue sich, dass der Kreis sich in Richtung Öffnung bewege. Er hoffe, dass dieser „Dialogprozess“auch ein „Mitwirkungsprozess“sei. Landrat Stefan Bär stellte klar, dass rechtliche und fachliche Rahmenbedingungen die Entscheidungen bedingten und auch die Beschlüsse des Kreistags bindend seien, man aber durch die Mitwirkung diese breiter und besser begründen könne. Die beiden weiteren mit dem Thema befassten Gremien werden dem unbenommen weiter am Modellprojekt der erweiterten ambulanten Versorgung samt MVZ arbeiten.