Transparenz ohne Öffentlichkeit?
Bürgerbeteiligung ohne die Öffentlichkeit? Das ist der Geburtsfehler dieses Prozesses. Hat da jemand Angst, dass zu viele Menschen zu laut mitreden? Geht es um Befriedung ohne wirkliche Teilhabe- absicht?
So reizvoll und einleuchtend vor allem die Art der Auswahl des Bürgeranteils ist, nämlich zufällig, so unverständlich ist der Ausschluss aller anderen. 11 000 Unterschriften hat es zur Rettung des Krankenhauses gegeben. Auch Dank des Krankenhausfördervereins, der sich nach Kräften und kompetent die ganze Zeit einbringt, sind die Bürger
des nördlichen Landkreises nun doch nicht so massiv auf die Barrikaden gegangen, als zu erwarten gewesen wäre.
Aber auch Dank der Bereitschaft des Kreises, sich in mehreren Veranstaltungen dem geballten Unmut zu stellen. Auch wenn die Fachleute wie ein Block da standen und Landrat Bär am zentralen Punkt keinen Millimeter gewichen war - warum wurde die jetzt plötzlich akzeptierte Fundamentalfrage des„Bür gerbe teiligungsgremiu ms“nach dem Standort eigentlich nicht zu früheren Themenstellungen zugelassen? Er hatte den Bürgern signalisiert, dass er sie zumindest anhören will und nicht mit Basta-Politik durchregieren will.
Wachsam aber nicht grundsätzlich misstrauisch beobachten die Bürger den Prozess der Umwandlung der Gesundheitsangebote in Spaichingen, dafür gibt es viele Hinweise. Nur: Einen „Bürgerbeteiligungsprozess“, mit dem „Transparenz“erreicht werden soll, unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu führen – das hat ein Gschmäckle, das an Symbolpolitik erinnert.
Aber schaden tut’s ja schließlich auch nicht. Die Entscheidungen werden dann ja wieder öffentlich gefällt.