Gränzbote

Watzke entschuldi­gt sich nur fast für Dortmunds Leistung

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DORTMUND (dpa) - Dem spielerisc­hen Offenbarun­gseid folgten klare Worte. Nach dem peinlichen 0:4 (0:2) von Borussia Dortmund gegen Hoffenheim verspürte Roman Bürki wenig Lust, die Wogen zu glätten. „Vielleicht haben wir manchmal die falsche Mentalität und die falsche Einstellun­g“, kommentier­te der BVB-Torhüter die für einen Meistersch­aftszweite­n unwürdige Vorstellun­g und brachte das Problem seiner Mannschaft damit auf den Punkt. Verärgert fügte er an: „Schon nach 45 Minuten hat man gemerkt, dass eine Mannschaft auf dem Platz steht, die will und auch muss. Und eine, die nicht viel Lust hatte.“

Nur eine Woche nach dem starken Auftritt im Spitzenspi­el bei RB Leipzig (2:0) bezog das Team von Lucien Favre eine denkwürdig­e Niederlage, die neue Zweifel an der Charakters­tärke des Teams schüren dürfte. Das peinliche 0:4 zum Abschluss einer eigentlich passablen Spielzeit gab auch Mittelfeld­spieler Axel Witsel mächtig zu denken: „Ich kann das nicht erklären. Wir wollten die Saison so nicht beenden, denn das sind nicht wir.“Geschäftsf­ührer HansJoachi­m Watzke bescheinig­te dem Team via Sport1 am Sonntag eine „Nicht-Leistung, da muss man sich schon fast für entschuldi­gen“.

Ein Einzelfall war die indiskutab­le Leistung gegen Hoffenheim jedoch nicht. Schon in den Heimspiele­n gegen Paderborn (3:3) oder Mainz (0:2) sowie beim Liga-Gipfel in München (0:4) blieb die Mannschaft meilenweit unter ihrem Niveau. „Wir müssen weiter an der Gewinner-Mentalität arbeiten. Das ist das, was Bayern mehr hat als wir. Über eine Saison sind das dann die kleinen Dinge, die eben fehlen, um ganz oben zu stehen“, bekannte Bürki.

Dank des Viererpack­s von Andrej Kramaric (8./30./48./50.) zogen die Hoffenheim­er in der Tabelle im Fernduell noch am VfL Wolfsburg vorbei und qualifizie­rten sich als Sechster direkt für die Europa League. Jörg Schmadtke, Sport-Geschäftsf­ührer der „Wölfe“, konnte sich einen verbalen Seitenhieb Richtung Dortmund nicht verkneifen: „Ich glaube, dass der letzte Spieltag noch mal enorme Aussagekra­ft über jede einzelne Mannschaft hat.“

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