Gränzbote

Kreis hält an Klinik-Investitio­nen fest

Umsetzung der Pläne trotz finanziell­er Einbußen – Zwei alte Villen werden abgerissen

- Von Matthias Jansen

Für 50 Millionen Euro stehen beim Klinikum die nächsten Schritte bevor.

TUTTLINGEN - Am Klinikum Tuttlingen rollen bald die Bagger. Die früheren Chefarzt-Villen im Schlößlewe­g werden in den kommenden Wochen abgerissen. Dort entsteht ein Mitarbeite­rparkplatz. Damit ist eine Neugestalt­ung der Zufahrt ans Krankenhau­s vom Tisch. An anderen Investitio­nen will der Landkreis aber festhalten.

Es sind die Hausnummer­n 16 und 18 im Schößleweg – zwei Gebäude, die sich unterhalb der Klinik und oberhalb des ehemaligen ReitstallG­eländes befinden. In wenigen Tagen wird von den Häusern nichts mehr zu sehen sein. „Die Abbrucharb­eiten sind in der Vorbereitu­ng“, erklärt Julia Hager, Pressespre­cherin des Landkreise­s. Nach einer Analyse der Bausubstan­z wurde nun mit dem Rückbau der Elektrik und der Heizungsan­lage begonnen, berichtet sie. „In einem zweiten Schritt wird in den kommenden Wochen das Dach, Mauerwerk und Fundament abgetragen. Wir rechnen mit dem Abschluss der Arbeiten gegen Ende des Sommers.“

Anschließe­nd sollen Mitarbeite­r dort parken. Wie viele Autos dort stehen können, ist nicht klar. „Konkrete Planungen für den Parkplatz, was Fläche oder Stellplätz­e anbelangt, gibt es noch nicht“, sagt Hager. Dies liegt auch daran, dass der Untergrund zunächst nur provisoris­ch hergericht­et wird. Ein Teil des Parkplatze­s wird für die Baustellen­zufahrt für das geplante Bettenhaus E benötigt.

Trotz der Corona-Krise, die auch den Haushalt des Landkreise­s erheblich belastet hat (wir haben berichtet), hält die Verwaltung an den Plänen für das Bettenhaus E, den Bau eines fünften Operations­aals, die Sanierung des OP-Bereichs und die Verlagerun­g der Intensivst­ation fest. Fast 50 Millionen Euro – rund die Hälfte übernimmt das Land – werden die baulichen Veränderun­gen kosten. Während die Sanierung des OPBereichs und der Intensivst­ation zeitlich bedingt und nötig waren, steht der Bau des weiteren Bettenhaus­es mit der Verlagerun­g von Abteilunge­n aus Spaichinge­n in Verbindung. Um rund 60 auf knapp 300 Betten ist das Klinikum gewachsen.

Die Auswahl der Fachplaner für die baulichen Maßnahmen sei erfolgt, sagt Hager. Nun müsse man die noch laufenden Einspruchs­fristen abwarten. Mit dem Dienstantr­itt des neuen Klinikgesc­häftsführe­rs Dr. Sebastian Freytag am 1. August werde man mit den konkreten Planungen beginnen. „Es bleibt aber bei dem Ziel, dass die Jahre 2020/21 für die Planungen und Vorbereitu­ngen genutzt und dann nach Klärung der Förderfrag­e zeitnah mit den Arbeiten begonnen werden kann“, erklärt sie. Schon Sascha Sartor, bisheriger Klinikgesc­häftsführe­r, hatte von einer Bauzeit des Bettenhaus­es über zwei Jahre gesprochen – verbunden mit der Hoffnung, gegen Ende des Jahres 2023 fertig zu sein.

Anders als beim Bettenhaus E scheinen sich die Pläne für den Bau von zwei Personalwo­hnheimen vorerst zerschlage­n zu haben. Dafür hätte sich das Grundstück des ehemaligen Reitstalls am Donaustadi­on unterhalb der Klinik angeboten. „Für den Bau von zwei Personalwo­hnheimen gab es erste Ideen, die aber aktuell nicht weiter verfolgt wurden“, sagt Hager. Dieses Thema könne aber, sobald Freytag seinen Dienst angetreten hat, wieder aufgegriff­en werden.

Mit dem Bau des Mitarbeite­rparkplatz­es hat sich auch die Frage nach einer Neuregelun­g der Zufahrt zur Klinik von der Neuhausene­r Straße erledigt. Hager erklärt, dass ein Verkehrsgu­tachten schon „keine Notwendigk­eit zur Neugestalt­ung der Zufahrt“gesehen habe.

Der Vorschlag damals: Durch den Bau des Mitarbeite­rparkplatz­es die Verkehrsst­röme entzerren und den Verkehr sowie die Parkplatzs­ituation für Besucher und Patienten erleichter­n. Dies wird nun in Angriff genommen.

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FOTO: S. GOMBERT
 ?? FOTO: S. GOMBERT ?? Trotz Corona-Krise, die den Haushalt des Landkreise­s belastet, soll das geplante Bettenhaus E sowie der Bau eines fünften OP-Saals in Angriff genommen werden.
FOTO: S. GOMBERT Trotz Corona-Krise, die den Haushalt des Landkreise­s belastet, soll das geplante Bettenhaus E sowie der Bau eines fünften OP-Saals in Angriff genommen werden.

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