Wer Wind sät
Knapp an einer Provinzposse vorbeigeschrammt ist der Gemeinderat Fridingen in der Causa Freibadöffnung. Ringsherum öffneten die Freibäder – nur in Fridingen nicht. Eine Begründung von der Allianz der Unwilligen aus sieben Gemeinderäten gab es für die Öffentlichkeit nicht. Es sei doch eine demokratische Abstimmung gewesen, hieß es am Montag dazu lapidar aus den Reihen der stoischen Nein-Sager. Allerdings sieht das ohne Einordnung und Begründung für die Öffentlichkeit nach abgehobener Selbstherrlichkeit aus. Dem Pöbel ist man schließlich nichts schuldig.
Die Folge: Der Zorn und die Empörung der Bevölkerung brach sich in den sozialen Medien Bahn – nicht immer mit der gebotenen Nettikette. Allerdings brachte nicht der Shitstorm in Facebook & Co. die Wende, sondern ein friedlicher und bemerkenswerter Protest in Form einer Mahnwache, an der rund 500 Menschen teilnahmen. Zudem leisteten knapp 1300 Menschen ihre Unterschrift für die Freibadöffnung. Mit Erfolg – drei Nein-Sager entschieden beim zweiten Anlauf zu Gunsten der Freibadöffnung.
Das alles ist aber nur ein Etappensieg für die Befürworter des Freibads. Denn gefragt sind nun die Bürger selbst, die Wertschätzung für ihr Bad zu zeigen und künftig auch hinzugehen. Unterschriften und Mahnwache sind ein Zeichen, nun müssen Taten her! Für den Erhalt des Bades braucht es mehr als nur empörtes Geschrei.