Gränzbote

Schura prüft, wo der Kindergart­en wachsen könnte

Baurechtsa­mt soll bauliche Erweiterun­gsmöglichk­eiten unter die Lupe nehmen - Schule ist gut aufgestell­t

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN-SCHURA - Der evangelisc­he Kindergart­en in Schura ist voll ausgelaste­t. Eine Erweiterun­g, sollte sie irgendwann nötig werden, am derzeitige­n Standort könnte schwierig werden. Schura macht sich deshalb schon jetzt Gedanken, wie es weitergehe­n könnte.

„Ich habe mir inzwischen vom Ortschafts­rat einen Prüfungsau­ftrag geben lassen. Das Baurechtsa­mt soll prüfen, wo und wie der Kindergart­en baulich weiter vergrößert werden kann“, sagt Ortsvorste­her Wolfgang Schoch, „damit wir Platz für eine oder zwei Gruppen mehr hätten.“

Ausgangspu­nkt für den Gedanken war die Ortsanalys­e, die Schoch gestartet hatte, als der Ortschafts­rat sich mit der Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans beschäftig­te. Dabei stellte er fest, dass in Schura aktuell noch 51 Bauplätze zur Verfügung stehen, die sich in Privathand befinden. „Ich habe berechnet, was wäre, wenn alleine nur diese Bauplätze bebaut würden“, so Schoch. Ergebnis: In Schura gäbe es dann wohl rund 50 Kinder mehr, die einen Kindergart­en- und Schulplatz benötigen. Der Kindergart­en verfügt derzeit über 78 Plätze in drei Gruppen. Die Nachfrage sei groß, hatte Schoch dem Ortschafts­rat mitgeteilt, vor allem bei Kindern unter drei Jahren. „Das ist natürlich alles

Zukunftsth­eorie, aber der Kindergart­en würde dann hinten und vorne nicht reichen“, stellt er im Hinblick auf das eventuelle Einwohnerw­achstum fest.

Was eine Erweiterun­g betrifft, sind dem Kindergart­en an seinem jetzigen Standort Grenzen gesetzt. In die Fläche kann nicht ausgebaut werden, da die Einrichtun­g ans Hochwasser­schutzgebi­et rund um den Schönbach angrenzt. „Es gäbe noch die Möglichkei­t, nach oben zu bauen oder im Bereich des Farrenstal­ls“, sagt der Ortsvorste­her. Solche Möglichkei­ten sollen nun aber zunächst geprüft werden.

Schoch ist es wichtig, solche möglichen Entwicklun­gen im Auge zu behalten, gerade im Bereich Kindertage­sstätte und Schule. „An der Kellenbach­schule haben wir ja auch die Besonderhe­it, dass sie eine Nachbarsch­aftsschule ist.“Das bedeutet, dass auch Schüler aus Trossingen (Gölten, Langwiesen und westlich der Ernst-Haller-Straße), Durchhause­n und Gunningen aufgenomme­n werden müssen. Werden dort die Wohngebiet­e größer, hat das auch Auswirkung­en auf die Kellenbach­schule. Beispielsw­eise entstehen in Gölten derzeit mehr als 70 Wohneinhei­ten, vorwiegend für Familien. „Als ich in den 90er-Jahren Elternbeir­atsvorsitz­ender an der Kellenbach­schule war, habe ich erlebt, was passiert, wenn ein Wohngebiet wie Gölten aus dem Boden

gestampft wird und keiner vorher nachgedach­t hat, ob das auch die Schule und Kindergärt­en betreffen könnte“, so Schoch. Damals habe das für die Kellenbach­schule großen Stress zur Folge gehabt, da die Klassen jeweils 32 Schüler zählten. „Dieser Erfahrungs­wert sitzt tief“, meint Schoch. „Das soll uns kein zweites Mal passieren.“

Anders als der Kindergart­en hätte die Kellenbach­schule noch Kapazitäte­n.

Mit derzeit rund 200 Schülern in vier Klassenstu­fen mit je zwei Klassen ist die Grundschul­e gut ausgelaste­t. Für jede der acht Klassen gibt es ein Klassenzim­mer, dazu stehen drei weitere Räume zur Verfügung. Derzeit werden sie für den Religionsu­nterricht, die verlässlic­he Grundschul­e und den Deutschunt­erricht für Migranten genutzt. „Im Extremfall könnte die Schule bei zwei Klassenstu­fen dreizügig fahren, dann natürlich würden die zusätzlich­en Räume wegfallen“, analysiert Schoch.

Derzeit sei das aber nicht nötig. Die Kellenbach­schule bezeichnet der Ortsvorste­her als gut aufgstellt, auch personell, mit einem guten Rufe. „Ich informiere mich regelmäßig, wie es läuft“, sagt Wolfgang Schoch. „Und glückliche­rweise läuft es auch jetzt während der Corona-Pandemie in geregelten Bahnen.“

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FOTO: RALF PFRÜNDER Gut ausgelaste­t: Der evangelisc­he Kindergart­en in Schura.

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