Schura prüft, wo der Kindergarten wachsen könnte
Baurechtsamt soll bauliche Erweiterungsmöglichkeiten unter die Lupe nehmen - Schule ist gut aufgestellt
TROSSINGEN-SCHURA - Der evangelische Kindergarten in Schura ist voll ausgelastet. Eine Erweiterung, sollte sie irgendwann nötig werden, am derzeitigen Standort könnte schwierig werden. Schura macht sich deshalb schon jetzt Gedanken, wie es weitergehen könnte.
„Ich habe mir inzwischen vom Ortschaftsrat einen Prüfungsauftrag geben lassen. Das Baurechtsamt soll prüfen, wo und wie der Kindergarten baulich weiter vergrößert werden kann“, sagt Ortsvorsteher Wolfgang Schoch, „damit wir Platz für eine oder zwei Gruppen mehr hätten.“
Ausgangspunkt für den Gedanken war die Ortsanalyse, die Schoch gestartet hatte, als der Ortschaftsrat sich mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans beschäftigte. Dabei stellte er fest, dass in Schura aktuell noch 51 Bauplätze zur Verfügung stehen, die sich in Privathand befinden. „Ich habe berechnet, was wäre, wenn alleine nur diese Bauplätze bebaut würden“, so Schoch. Ergebnis: In Schura gäbe es dann wohl rund 50 Kinder mehr, die einen Kindergarten- und Schulplatz benötigen. Der Kindergarten verfügt derzeit über 78 Plätze in drei Gruppen. Die Nachfrage sei groß, hatte Schoch dem Ortschaftsrat mitgeteilt, vor allem bei Kindern unter drei Jahren. „Das ist natürlich alles
Zukunftstheorie, aber der Kindergarten würde dann hinten und vorne nicht reichen“, stellt er im Hinblick auf das eventuelle Einwohnerwachstum fest.
Was eine Erweiterung betrifft, sind dem Kindergarten an seinem jetzigen Standort Grenzen gesetzt. In die Fläche kann nicht ausgebaut werden, da die Einrichtung ans Hochwasserschutzgebiet rund um den Schönbach angrenzt. „Es gäbe noch die Möglichkeit, nach oben zu bauen oder im Bereich des Farrenstalls“, sagt der Ortsvorsteher. Solche Möglichkeiten sollen nun aber zunächst geprüft werden.
Schoch ist es wichtig, solche möglichen Entwicklungen im Auge zu behalten, gerade im Bereich Kindertagesstätte und Schule. „An der Kellenbachschule haben wir ja auch die Besonderheit, dass sie eine Nachbarschaftsschule ist.“Das bedeutet, dass auch Schüler aus Trossingen (Gölten, Langwiesen und westlich der Ernst-Haller-Straße), Durchhausen und Gunningen aufgenommen werden müssen. Werden dort die Wohngebiete größer, hat das auch Auswirkungen auf die Kellenbachschule. Beispielsweise entstehen in Gölten derzeit mehr als 70 Wohneinheiten, vorwiegend für Familien. „Als ich in den 90er-Jahren Elternbeiratsvorsitzender an der Kellenbachschule war, habe ich erlebt, was passiert, wenn ein Wohngebiet wie Gölten aus dem Boden
gestampft wird und keiner vorher nachgedacht hat, ob das auch die Schule und Kindergärten betreffen könnte“, so Schoch. Damals habe das für die Kellenbachschule großen Stress zur Folge gehabt, da die Klassen jeweils 32 Schüler zählten. „Dieser Erfahrungswert sitzt tief“, meint Schoch. „Das soll uns kein zweites Mal passieren.“
Anders als der Kindergarten hätte die Kellenbachschule noch Kapazitäten.
Mit derzeit rund 200 Schülern in vier Klassenstufen mit je zwei Klassen ist die Grundschule gut ausgelastet. Für jede der acht Klassen gibt es ein Klassenzimmer, dazu stehen drei weitere Räume zur Verfügung. Derzeit werden sie für den Religionsunterricht, die verlässliche Grundschule und den Deutschunterricht für Migranten genutzt. „Im Extremfall könnte die Schule bei zwei Klassenstufen dreizügig fahren, dann natürlich würden die zusätzlichen Räume wegfallen“, analysiert Schoch.
Derzeit sei das aber nicht nötig. Die Kellenbachschule bezeichnet der Ortsvorsteher als gut aufgstellt, auch personell, mit einem guten Rufe. „Ich informiere mich regelmäßig, wie es läuft“, sagt Wolfgang Schoch. „Und glücklicherweise läuft es auch jetzt während der Corona-Pandemie in geregelten Bahnen.“