Gränzbote

Politik hilft Vereinen mit 200-Millionen-Paket

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BERLIN (SID) - Der erhoffte Geldsegen aus der Politik kommt, die von der Corona-Krise finanziell gebeutelte­n Klubs können durchatmen: Mit einem 200-Millionen-Euro-Paket will der Bund im Rahmen des milliarden­schweren Konjunktur­pakets die Profiligen unterstütz­en, Insolvenze­n verhindern und traditions­reiche Standorte bewahren. Doch auch die vermeintli­chen Randsporta­rten sollen profitiere­n.

„Es ist ein existenzie­ll wichtiger Beitrag, um vernünftig­e Wettbewerb­e, einen vernünftig­en Spielbetri­eb und ein vernünftig­es Lizenzverf­ahren in den kommenden zwölf Monaten zu ermögliche­n“, sagte CDUSportpo­litiker Frank Steffel am Dienstag: „Es ist ein wahnsinnig wichtiger Beitrag, um Hunderten von Vereinen die Existenz zu retten.“

Eine entspreche­nde Beschlussv­orlage muss in den kommenden Tagen noch von den entspreche­nden Institutio­nen wie dem Haushaltsa­usschuss und dem Bundestag beschlosse­n werden. Dies gilt aber nur als Formalie.

In erster Linie werden die Klubs der großen Profiligen profitiere­n, die aufgrund der geltenden Regeln zur Eindämmung der Pandemie fehlende Zuschauere­innahmen zu verzeichne­n haben. Dazu zählen etwa die Vereine aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL), der Basketball Bundesliga (BBL) oder der Handball Bundesliga (HBL), aber auch aus der 3. Fußball-Liga und der Frauenfußb­all-Bundesliga.

Ein zentrales Kriterium für die Verteilung der Gelder sind die Zuschauere­innahmen. Die fehlenden Einnahmen der Monate April bis Dezember können laut Steffel „bis zu 80 Prozent netto“erstattet werden. Der Höchstsatz liegt aufgrund der EU-Beihilfeve­rordnung bei 800 000 Euro.

Insbesonde­re der Frauenspor­t partizipie­re, auch für den ländlichen Raum seien die Hilfen wichtig. „Es sind ganz, ganz viele kleine Orte, wo die Vereine gerade auch im Frauenbere­ich eine ganz große Tradition haben“, sagte der Bundestags­abgeordnet­e Steffel, der zugleich Präsident des Handball-Bundesligi­sten Füchse Berlin ist.

Anspruch auf Hilfen haben allerdings nicht nur die Vereine der großen Profiligen, sondern laut Steffel „die 1. und 2. Ligen aller Sportarten“: „Im Grundsatz betrifft es genauso das Ringen. Es gibt Orte, da gehen Tausend Leute zum Ringen. Es gibt Orte, da gehen 300 Leute zum Wasserball oder zu einem Schützenwe­ttbewerb. Das soll ausdrückli­ch mit drin sein. Wenn die Zuschauere­innahmen wegfallen, gibt es auch hier, wenn die Veranstalt­ung stattfinde­t, eine entspreche­nde Unterstütz­ung.“

Auch Verbände seien ausdrückli­ch erwähnt, „da muss man aber sehr genau gucken, wie dann die Rahmenbedi­ngungen sind.“Die staatliche­n Hilfen werden die wirtschaft­lichen Schäden für die Vereine zumindest mildern. Aufatmen dürften sie allerdings erst, wenn wieder Spiele vor Publikum möglich sind. Wann das sein wird, ist angesichts behördlich­er Beschränku­ngen und wieder gestiegene­r Corona-Infektions­zahlen unklar.

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