Verein „Tuttlinger Stadttauben“gegründet
Mitglieder hoffen auf Kooperation mit der Stadt – Vorsitzende ist Arlette Windrich
TUTTLINGEN – Die Stadt Tuttlingen hat ab sofort einen neuen Verein – den Verein „Tuttlinger Stadttauben“. Am Sonntag haben sich im Gasthaus Da Angelo zehn Gründungsmitglieder getroffen, die Satzung beschlossen und das Vorstandsteam gewählt. An der Spitze des Vereins steht damit Arlette Windrich.
Der neugegründete politisch und weltanschaulich neutrale Verein soll laut der Satzung insbesondere für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen der Tuttlinger Stadttauben beitragen, genauso der tierschutzgerechten, langfristigen Regulation der Stadttaubenpopulation. Die Satzung wurde am vergangenen Sonntag auf der Gründungsversammlung laut vorgelesen und diskutiert. Dabei betonte Windrich, dass die verwilderten Haustiere von der Fürsorge der Menschen abhängig seien. Der Verein will sich künftig um die gesundheitliche Versorgung der Stadttauben kümmern, damit unnötiges Leid durch Krankheit, Behinderung und Verhungern gelindert werde und die Tauben vor Gewalt schützen.
„Wir wollen Aufklärungsarbeit aber genauso Bildungsarbeit leisten“, erklärte Windrich. Sie möchte ebenso mit Unwahrheiten aufräumen, beispielsweise dass Tauben Krankheiten übertragen würden. Der Verein sehe sich neben dem Tierschutz auch dem Interesse der Tuttlinger Bürger verpflichtet – gerade denjenigen gegenüber, die sich von den Tauben beeinträchtigt fühlen würden. „Ziel ist es, das Zusammenleben
von Tauben und Bürgern nachhaltig zu verbessern und Verschmutzungen durch Taubenkot zu reduzieren“, sagte sie in der Versammlung zur Vereinsgründung.
Um eine Vermehrung zu reduzieren, gelte es, die Tiere an die Schläge zu binden und anzusiedeln, genauso Futterplätze zu finden. „Das Fütterungsverbot muss bestehen bleiben“, sagte Windrich. Es müsse aber Ausnahmegenehmigungen für Leute geben, die gezielt und kontrolliert füttern dürfen, um gesunde Taubenbestände entstehen zu lassen. Denn: „Artgerechtes Füttern hat nichts mit dem Populationszuwachs zu tun“, ist sich die Taubenexpertin sicher. Sie kam dabei auch auf die Bedeutung einer nachhaltigen Bestandskontrolle
und Geburtenkontrolle zu sprechen.
Für das Vorhaben einer Verbesserung der Lebensbedingungen der Stadttauben verlässt sich der neugegründete Verein auf eine Kooperation mit der Stadt Tuttlingen, die unter anderem laufende Kosten tragen soll. Erste Gespräche würden in den kommenden Wochen stattfinden, heißt es auf der Gründungsversammlung. Außerdem will der Verein auch eine Webseite und einen Facebook-Auftritt erstellen und verstärkt in die Offensive gehen was die Öffentlichkeitsarbeit betreffe.
Einstimmig beschlossen die zehn anwesenden Gründungsmitglieder die Satzung des Vereins, der damit gemeinnützige Zwecke verfolgen soll. Die Versammlungsteilnehmer wählten im Anschluss einstimmig Arlette Windrich aus dem Ortsteil Liptingen zur Vorsitzenden des Vereins „Tuttlinger Stadttauben“. Unterstützung erhält sie nach einstimmiger Wahl von Stellvertreter Florentin Stemmer, der auch als Stadtund Kreisrat agiert. Zur Schatzmeisterin wählte die Versammlung Susanne Retzer, zur Kassenprüferin Beate Bräunlinger.
Ebenso einigten sich die Anwesenden auf einen Mitgliedsbeitrag von zwölf Euro pro Jahr. „Damit soll jeder die Möglichkeit haben, bei uns einzusteigen und sich für die Stadttauben zu engagieren“, betonte die Vorsitzende mit Blick auf beispielsweise die Schüler.
Damit der neugegründete Verein auch als gemeinnützig gilt, muss er noch ins Vereinsregister eingetragen und bestätigt werden - Formsache.