Gränzbote

Weingarten­er Krankenhau­s vor endgültige­m Aus

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FRIEDRICHS­HAFEN/WEINGARTEN (olli) - Der Medizin Campus Bodensee (MCB) plant, das Krankenhau­s 14 Nothelfer in Weingarten endgültig zu schließen. Das geht aus einer Sitzungsvo­rlage des Friedrichs­hafener Gemeindera­tes hervor, welche der „Schwäbisch­en Zeitung“exklusiv vorliegt. Geht es nach der Verwaltung sollen die Stadträte am 22. Juli einer sogenannte­n Planinsolv­enz (Sanierung in Eigenverwa­ltung) zustimmen. Da der Häfler Rat der Verwaltung in Bezug auf das 14 Nothelfer in der Vergangenh­eit stets gefolgt ist, dürfte der Schließung des hochdefizi­tären Krankenhau­ses nichts mehr im Wege stehen.

Bereits im vergangene­n Sommer hatte der MCB massive Umstruktur­ierungen in Weingarten angekündig­t. Zum Jahresende wurden alle wichtigen Abteilunge­n, unter anderem die Notfallamb­ulanz, die Innere

Medizin oder aber die Gynäkologi­e mitsamt der Geburtshil­fe in die Schwesterk­liniken nach Friedrichs­hafen und Tettnang verlagert oder komplett geschlosse­n.

Die nun angedachte endgültige Schließung liegt vor allem daran, dass es der MCB seit der Übernahme des ehemals städtische­n 14-Nothelfer-Krankenhau­ses im Jahr 2013 nicht geschafft hat, Synergien zu erzeugen und wirtschaft­lich zu arbeiten. Die angedachte Planinsolv­enz wird den MCB nach unzähligen Millionenz­uschüssen in den vergangene­n Jahren wohl noch einmal rund 13 Millionen Euro kosten. Die Alternativ­e, eine normale Schließung, würde den Klinikverb­und und damit auch die Stadt Friedrichs­hafen als Hauptgesel­lschafter mit einer Summe von 22,5 bis 34,5 Millionen Euro aber deutlich teurer zu stehen kommen.

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