Weitere Studie zu Coronavirus bei Kindern startet
Unikliniken untersuchen Mädchen und Jungen auf Antikörper – Tests an Schulen in Stuttgart und Göppingen
ULM/STUTTGART (lsw) - Inwieweit reagieren Kinder und Jugendliche anders auf das Coronavirus als Erwachsene? In einer Folgestudie wollen Forscher aus Baden-Württemberg unter anderem untersuchen, ob und wie viele Jungen und Mädchen Antikörper gegen das Virus gebildet haben – und wie es sich im Vergleich mit Erwachsenen im selben Haushalt verhält. Auch die Immunreaktion der Kinder soll beleuchtet werden, wie das Universitätsklinikum Ulm zum Start des Projekts am Montag mitteilte. An der Studie sind außer dem die Universitätskliniken Tübingen, Heidelberg und Freiburg beteiligt.
Mit ersten Ergebnissen wird erst in drei bis vier Monaten gerechnet. Bereits im April und Mai hatten die vier Kliniken im Auftrag des Landes die Rolle von Kindern bei der Ausbreitung des Virus untersucht. Dabei zeigte sich, dass Kinder sich seltener mit dem Coronavirus infizieren als ihre Eltern.
Derweil werden in der Landeshauptstadt Stuttgart nach CoronaVerdacht Schüler und Lehrer an fünf Schulen auf das Coronavirus getestet. Pädagogen und Schüler einzelner Klassen seien betroffen, weil einzelne Kinder Kontakt zu einem infizierten Menschen hatten. Nach der Erkrankung zweier Kitakinder werden auch bei Personal und Kindern in zwei Stuttgarter Einrichtungen Abstriche genommen, wie die Stadt mitteilte.
Auch in Göppingen wird in zwei Schulen und einem Kindergarten getestet. Dort hatte eine Ende der Woche als infiziert diagnostizierte Mutter zuvor Krankheitssymptome an ihren drei Kindern festgestellt. Zunächst hatte sie sie zu Hause gelassen und nach Besserung ihres Zustands am Dienstag und Mittwoch wieder in Schule und Kindergarten geschickt. Wie der Landkreis Göppingen mitteilte, ist nicht auszuschließen, dass die Kinder ansteckend sind.
In Stuttgart sollen die betroffenen Klassen und Gruppen nach den Worten von Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, vorsorglich zu Hause bleiben. Dieses Vorgehen trage wesentlich dazu bei, Infektionsketten zu durchbrechen und das Coronavirus einzudämmen.
In Göppingen gingen am Montag die Klassen- und Spielkameraden der drei möglicherweise mit dem Virus infizierten Kinder nicht in die Schule und den Kindergarten. Für sie ist erst nach einem Abstrich mit einem negativen Ergebnis der Schulund Kindergartenbesuch wieder möglich. Gleiches gilt für die betroffenen Lehrer und Erzieherinnen.