Brandopfer stammen aus Pfullendorf
Nach Unglück auf einem Campingplatz in Tengen bleibt der Zustand der Opfer kritisch
PFULLENDORF - Die bei einem Brandunglück auf einem Campingplatz in Tengen (Kreis Konstanz) schwer verletzten Männer stammen alle aus Pfullendorf. Ein Polizeisprecher bestätigt dies auf Anfrage. Wie in unserer Samstagsausgabe berichtet, sind die vier Männer am Donnerstagabend beim Auffüllen einer Deko-Feuerkugel mit Ethanol von einer Stichflamme erfasst worden. Mit schweren Brandwunden sind die Verletzten noch in der Nacht in Spezialkliniken transportiert worden. Ihr Zustand soll nach wie vor kritisch sein. Nach Informationen unserer Zeitung sollen zwei der vier Männer wegen der besonderen Schwere ihrer Verbrennungen ins künstliche Koma versetzt worden sein. Die Polizei ermittelt unterdessen wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Einer der vier Freunde hat auf dem auf einer Hochfläche am Ortsrand von Tengen gelegenen Campingplatz dauerhaft seinen Wohnwagen stehen.
Die Männer im Alter von 36, 38, 40 und 43 Jahren saßen am Donnerstag an der Deko-Feuerkugel zusammen, als das Unglück geschah. Wie die Polizei mitteilte, soll einer der vier Männer Ethanol in die Feuerkugel gefüllt haben. Dabei entzündete sich eine Stichflamme.
Zum genauen Unfallhergang macht die Polizei noch keine Angaben. „Der Fünf-Liter-Kanister ist schlagartig in Brand geraten“, sagt Herbert Storz vom Polizeipräsidium Konstanz. Die Tatsache, dass sich alle vier Freunde Brandverletzungen zugezogen haben, hängt wohl damit zusammen, dass der hochprozentige
Alkohol während dem Einfüllen verschüttet wurde.
Laut dem Polizeisprecher sind derartige Feuerkugeln mit „Vorsicht zu genießen“, da es im Zusammenhang mit ihnen schon häufiger Unfälle gegeben habe. So warnt die Stiftung Warentest in einem Artikel: Besonders gefährlich sei das Nachfüllen. Während der Kamin oder die Deko-Kugel brenne oder noch heiß sei, dürfe unter keinen Umständen Ethanol nachgefüllt werden. Laut Polizeibericht ist es einem Zeugen zu verdanken, dass nicht noch Schlimmeres geschah. Dieser habe die Flammen im Keim erstickt, sodass auf dem Campingplatz kein weiterer
Schaden entstanden sei. „Es gibt eine Vielzahl von Zeugen“, sagt Polizeisprecher Storz, die Angaben zu dem Unglück machen könnten.
Wie die Ermittlungen der Polizei wegen fahrlässiger Körperverletzung ausgehen, hängt auch damit zusammen, was die vier Freunde zu dem Unglück sagen können. Noch in der Nacht zum Freitag sind alle vier Unfallopfer mit Rettungshubschraubern in Spezialkliniken transportiert worden. Helikopter aus VillingenSchwenningen und München sowie zwei Maschinen aus der Schweiz retteten die Schwerverletzten. Insgesamt waren 35 Polizisten und Rettungskräfte im Einsatz.