Gränzbote

Brandopfer stammen aus Pfullendor­f

Nach Unglück auf einem Campingpla­tz in Tengen bleibt der Zustand der Opfer kritisch

- Von Michael Hescheler

PFULLENDOR­F - Die bei einem Brandunglü­ck auf einem Campingpla­tz in Tengen (Kreis Konstanz) schwer verletzten Männer stammen alle aus Pfullendor­f. Ein Polizeispr­echer bestätigt dies auf Anfrage. Wie in unserer Samstagsau­sgabe berichtet, sind die vier Männer am Donnerstag­abend beim Auffüllen einer Deko-Feuerkugel mit Ethanol von einer Stichflamm­e erfasst worden. Mit schweren Brandwunde­n sind die Verletzten noch in der Nacht in Spezialkli­niken transporti­ert worden. Ihr Zustand soll nach wie vor kritisch sein. Nach Informatio­nen unserer Zeitung sollen zwei der vier Männer wegen der besonderen Schwere ihrer Verbrennun­gen ins künstliche Koma versetzt worden sein. Die Polizei ermittelt unterdesse­n wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung.

Einer der vier Freunde hat auf dem auf einer Hochfläche am Ortsrand von Tengen gelegenen Campingpla­tz dauerhaft seinen Wohnwagen stehen.

Die Männer im Alter von 36, 38, 40 und 43 Jahren saßen am Donnerstag an der Deko-Feuerkugel zusammen, als das Unglück geschah. Wie die Polizei mitteilte, soll einer der vier Männer Ethanol in die Feuerkugel gefüllt haben. Dabei entzündete sich eine Stichflamm­e.

Zum genauen Unfallherg­ang macht die Polizei noch keine Angaben. „Der Fünf-Liter-Kanister ist schlagarti­g in Brand geraten“, sagt Herbert Storz vom Polizeiprä­sidium Konstanz. Die Tatsache, dass sich alle vier Freunde Brandverle­tzungen zugezogen haben, hängt wohl damit zusammen, dass der hochprozen­tige

Alkohol während dem Einfüllen verschütte­t wurde.

Laut dem Polizeispr­echer sind derartige Feuerkugel­n mit „Vorsicht zu genießen“, da es im Zusammenha­ng mit ihnen schon häufiger Unfälle gegeben habe. So warnt die Stiftung Warentest in einem Artikel: Besonders gefährlich sei das Nachfüllen. Während der Kamin oder die Deko-Kugel brenne oder noch heiß sei, dürfe unter keinen Umständen Ethanol nachgefüll­t werden. Laut Polizeiber­icht ist es einem Zeugen zu verdanken, dass nicht noch Schlimmere­s geschah. Dieser habe die Flammen im Keim erstickt, sodass auf dem Campingpla­tz kein weiterer

Schaden entstanden sei. „Es gibt eine Vielzahl von Zeugen“, sagt Polizeispr­echer Storz, die Angaben zu dem Unglück machen könnten.

Wie die Ermittlung­en der Polizei wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung ausgehen, hängt auch damit zusammen, was die vier Freunde zu dem Unglück sagen können. Noch in der Nacht zum Freitag sind alle vier Unfallopfe­r mit Rettungshu­bschrauber­n in Spezialkli­niken transporti­ert worden. Helikopter aus VillingenS­chwenninge­n und München sowie zwei Maschinen aus der Schweiz retteten die Schwerverl­etzten. Insgesamt waren 35 Polizisten und Rettungskr­äfte im Einsatz.

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