Auszeichnungen für Ute Frevert und Iris Radisch
Die Berliner Historikerin Ute Frevert (66, oben) erhält den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. Der Johann-HeinrichMerck-Preis für literarische Kritik und Essay geht an die Berliner Literaturkritikerin Iris Radisch (61, Fotos; imago), wie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt mitteilte. Beide Preise sind mit je 20 000 Euro dotiert und werden zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis, den dieses Jahr Elke Erb bekommt, am 31. Oktober im Staatstheater Darmstadt verliehen. Ute Frevert habe sich auf die Geschichte der Gefühle konzentriert und in zahlreichen Studien gezeigt, auf welche Weise Emotionen geschichtlich geprägt seien, heißt es in der Begründung der Jury. Frevert ist seit 2008 Direktorin des Berliner Max-PlanckInstituts für Bildungsforschung, wo sie den Forschungsbereich „Geschichte der Gefühle“leitet. Zuvor lehrte sie unter anderem an der Yale University in New Haven (USA) und an der Freien Universität Berlin. Iris Radisch beeindrucke seit vielen Jahren als Kritikerin und Essayistin durch profunde Kenntnis der deutschsprachigen und internationalen Literatur, urteilte die Jury. Radisch leitet seit 2013 gemeinsam mit Adam Soboczynski das Feuilleton der Wochenzeitung „Die Zeit“. Sie gehörte unter anderem zur festen Kritikerrunde des „Literarischen Quartetts“mit Marcel Reich-Ranicki und Hellmuth Karasek.