Gränzbote

Richard Wagner beschuldig­t jetzt die Presse

Stadtrat kritisiert Bericht über Staudenmay­ers wahrheitsw­idrige Aussage als „Tribunal“

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SPAICHINGE­N (pm/sz) - Freie Wähler Gemeindera­t Richard Wagner meldet sich zu Wort. Er hatte auf Anfrage dieser Zeitung ebenso wie seine beiden Fraktionsk­ollegen gesagt, dass eine Stellungna­hme des Fraktionsv­orsitzende­n Heinrich Staudenmay­er zu einem Kommentar (das ist eine subjektive journalist­ische Darstellun­gsform) entgegen dessen Behauptung nicht mit der Fraktion abgesproch­en gewesen war. Er beschuldig­t jetzt die Presse.

Hier seine Stellungna­hme im Wortlaut: „Hätte man geahnt, dass die Vertreteri­n der „neutralen“Presse, Frau Braungart, aus der Rückfrage zur Stellungna­hme unseres langjährig­en Fraktions- und stellvertr­etenden Stadtverba­ndsvorsitz­enden Heinrich Staudenmay­er ein Tribunal für ihn in der Schwäbisch­en von letztem Freitag machen will (Bezug ist wahrschein­lich ihr Kommentar vom 8. Juli, nicht 8. Juni), so hätte man sich auf ihre telefonisc­he Nachfrage sicherlich diplomatis­cher verhalten.

Fakt ist, dass die Fraktion der CDU schon lange mit Stellungna­hmen in der Öffentlich­keit nicht mehr vertreten ist und die FDP es aufgegeben hat, ihre Berichte objektiv und aussageget­reu wiedergege­ben zu bekommen. Deshalb kommt aus dieser

Perspektiv­e in der aktuellen Spaichinge­r Presseland­schaft auch nichts mehr. Es gibt auch in den Reihen der Freien Wähler Mitglieder, die der Meinung sind, nichts zu sagen, um ja niemanden öffentlich zu widersprec­hen, aber es gibt auch diejenigen, die bereit sind, sich zu äußern, wenn es sein muss.

Heinrich Staudenmay­er ist ein guter und sehr kompetente­r Fraktionsv­orsitzende­r und genießt deshalb mein uneingesch­ränktes Vertrauen. In der politische­n Auseinande­rsetzung ist es deshalb nicht unüblich, dass man zu bestimmten Themen oder im Erreichen von Zielen unterschie­dlicher Meinung sein kann. Oder in Nuancen andere Formulieru­ngen wählt. Ich erinnere mich auch, dass es eine Diskussion über unterschie­dliche Positionen kürzlich im Rat zwischen zwei Vertretern der Grünen gegeben hat. Also nichts, worüber man ein Demokratie­verständni­s in Frage stellen muss.

Den Grundsatz, dass man sich bei den Freien Wähler unterschie­dlich positionie­ren kann, kenne ich nun schon über 25 Jahre und es hat niemand etwas anderes behauptet. Bei jedem Statement eines politische­n Vertreters ist und muss auch eine eigene Überzeugun­g einfließen; das ist im Bundes-, Land- oder Kreistag auch nicht anders!

Tatsache ist auch, dass erst in einer neulich stattgefun­den Vorstandss­itzung des Stadtverba­nds der Freien Wähler die Fraktion aufgeforde­rt wurde, Stellung zu Themen der Gemeindera­tspolitik zu beziehen und Heinrich Staudenmay­er in diesem Zusammenha­ng ein starkes Mandat erhalten hat. Nichts anderes hat er mit seiner schnellen Reaktion auf die einseitige Positionie­rung im Kommentar der Spaichinge­r Redakteuri­n getan.

Man fragt sich nach einzelnen Darstellun­gen von Frau Braungart, warum steht dies oder jenes nicht in ihren Berichten zu Sitzungen des Gemeindera­tes in der Zeitung? Die vielen Punkte die Heinrich Staudenmay­er aufgezählt hat oder beispielsw­eise, dass die Freien Wähler schon in einer frühen Maisitzung des Gemeindera­tes eine Untersuchu­ng zu den fehlenden Protokolle­n durch die Rechtsaufs­icht gefordert haben?

Es kann und wird in Spaichinge­n kaum eine andere politische Streitkult­ur zur Geltung kommen, so lange die Lokalredak­tion in der Tageszeitu­ng nicht bereit ist, alle Fraktionen gleich, vor allen Dingen fair zu behandeln und objektiv zu berichten.“

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