Die Feinde der Hausfrau sind smart
In unserer fortschrittlichen Gegenwart sind wir natürlich viel zu aufgeklärt und fortschrittlich, als dass wir das Wort „Hausfrau“noch ohne rot zu werden in den Mund nähmen. Bessere Begrifflichkeiten sind aber rar, denn „Gebäudegattin“oder „Immobilienangetraute“klingen nicht wirklich überzeugend. Am Ende ist es aber auch egal, weil der ehrbare Beruf der Hausfrau vom Aussterben bedroht ist. Folgendes Beispiel belegt, wie fortschrittlich wir sind: Hat es früher gereicht, dass ein Ehe- oder Elternteil ein Handwerk ausgeübt hat, um sich ein schönes Einfamilienhaus leisten zu können, genügen heute nicht mal mehr zwei Vollzeit arbeitende Ingenieure, um eine Eigentumswohnung abzubezahlen. Wenn das kein Fortschritt für die Immobilienwirtschaft ist!
Aber zurück zum eigentlichen Thema, denn die Hausfrau wird nicht nur durch den Zwang zur Erwerbsarbeit hartnäckig bedroht – zunehmend werfen wartungsfreie Roboter die Sinnfrage nach ihrer Existenzberechtigung auf. Saug-, Scheuer-, Putz-, Abstaub-, Mäh- oder Vertikutierapparate geistern flink durchs Haus. Der Sammelbegriff dieser technischen Hilfen heißt „Smart Home“, also in etwa schlaues Zuhause.
Für mäßig erfolgreiche Bemühungen von menschlicher Hand ist da eigentlich kein Platz mehr. Und wenn erwähnte Gerätschaften sowieso die ganzen Aufgaben erledigen, können Hausmann oder Hausfrau ja gleich arbeiten gehen. Was passiert, wenn in der aushäusigen Arbeit auch Roboter sämtliche unserer Jobs machen, darüber denken wir dann nach, wenn es soweit ist. (nyf)