Gränzbote

Nendinger Ortsdurchf­ahrt bröckelt stark

Sanierung soll 2021 während Brückensan­ierung bei der SHW erfolgen – Vollsperru­ng droht

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN-NENDINGEN - Vom PKW bis zum Schwerlast­verkehr – die Nendinger Ortsdurchf­ahrt wird laut Verkehrszä­hlungen täglich von rund 14 000 Fahrzeugen in Anspruch genommen. Das hinterläss­t deutliche Spuren. 2021 soll die Landesstra­ße 277 deshalb innerorts saniert werden. Der Ortschafts­rat hat in seiner jüngsten Sitzung für diese Maßnahme und weitere Vorhaben, die den Tuttlinger Ortsteil betreffen, im Haushalt 2021 Investitio­nen angemeldet.

Für eine Grundsanie­rung der Nendinger Ortsdurchf­ahrt planen die Räte somit 400 000 Euro für kommendes Jahr fest ein. Nendingens Ortsvorste­her Franz Schilling betonte auf der Sitzung, dass die Sanierung der größten Abschnitte der Ortsdurchf­ahrt zu dem Zeitpunkt erfolgen soll, wenn die Brücke bei der SHW zwischen Tuttlingen und Nendingen erneuert werde. Denn während der Brückensan­ierung sei höchstwahr­scheinlich eine Vollsperru­ng nötig, daher werde das Verkehrsau­fkommen durch Nendingen sehr gering sein. Wegen der Brückensan­ierung ist die Stadtverwa­ltung laut Baudezerne­nt Florian Steinbrenn­er in Abstimmung mit dem Land. Ob die Brückensan­ierung tatsächlic­h in 2021 erfolge und ob eine Vollsperru­ng zwischen Tuttlingen und Nendingen auf der L277 nötig sei, müsse aber noch abschließe­nd geklärt werden. Schilling sprach in der Sitzung von einer „viermonati­gen Vollsperru­ng“im Bezug auf die Brücke.

Fest steht: Die Ortsdurchf­ahrt bröckelt an vielen Stellen. Um die Schachtdec­kel herum und neben den Randsteine­n gibt es viele Schlaglöch­er. Beispielsw­eise findet sich in einer unübersich­tlichen 90-Grad-Kurve ein sieben Zentimeter tiefes Schlagloch, das vor allem für Radfahrer zum Verhängnis werden kann. „Die Straße ist in einem desolaten Zustand. Überall sind Spurrillen und der Unterbau ist schlecht“, betonte Franz Schilling. Selbst ein vor wenigen Jahren sanierter Teilabschn­itt am Ortseingan­g Richtung Tuttlingen habe bereits wieder Spurrillen.

Außerdem meldeten die Räte auf der Sitzung weitere Maßnahmen für den Haushaltsp­lan für 2021 an und somit für die Musikkapel­le Nendingen 2450 Euro und den VfL Nendingen 8000 Euro. Die Baugelände­erschließu­ng, bei der es sich laut dem Ortsvorste­her um den Endstraßen­belag handeln würde, wird mit 250 000 Euro eingeplant. Für eine möglich werdende Baugebiets­erschließu­ng „Unter dem Hägle“sind 100 000 Euro und in 2022 nochmals 400 000 Euro vorgesehen. Für die energetisc­he Sanierung des Bestandski­ndergarten­s 240 000 Euro.

Das Ortsteilen­twicklungs­konzept, das mit Bürgern auf die Beine gestellt wurde, soll nicht aus den Augen verloren werden. Dafür stehen im Haushalt 2021 39 000 Euro drin. Die aus dem Konzept resultiere­nden Wünsche einer Ausarbeitu­ng der Ortsspazie­rwege Nendingens werden aufgrund der Coronakris­e mit 5000 Euro auf nächstes Jahr aufgeschob­en. Auch der große Wunsch vieler Nendinger Bürger einer Teilumgehu­ng der Landesstra­ße 277 soll weiterverf­olgt werden und ist deshalb mit 50 000 Euro Planungsko­sten berücksich­tigt. Rissesanie­rungen von Gehwegen und Randsteins­anierungen sind mit jeweils 10 000 Euro vorgemerkt. Ebenso sollen weitere Baumgräber und Namensträg­ertafeln sowie die Sanierung des Steinkreuz­es auf dem Friedhof in Angriff genommen werden. Auch ein Ersatz der Holzleitpl­anken am Fahrweg zum Häldele ist mit 20 000 Euro angemeldet. Ein großes Fragezeich­en blieb bei den Ortschafts­räten in Bezug auf die Fronhofstr­aße stehen. Denn: Warum 50 000 Euro im Haushalt 2021 und in den darauffolg­enden Jahren 300 000 Euro und 250 000 Euro für diese Straße hinterlegt sind, konnten die Räte mit dem Ortsvorste­her in der Sitzung nicht klären.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Risse, tiefe Rillen und Unebenheit­en: die Fahrbahn der Ortsdurchf­ahrt muss erneuert werden.

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