Nendinger Ortsdurchfahrt bröckelt stark
Sanierung soll 2021 während Brückensanierung bei der SHW erfolgen – Vollsperrung droht
TUTTLINGEN-NENDINGEN - Vom PKW bis zum Schwerlastverkehr – die Nendinger Ortsdurchfahrt wird laut Verkehrszählungen täglich von rund 14 000 Fahrzeugen in Anspruch genommen. Das hinterlässt deutliche Spuren. 2021 soll die Landesstraße 277 deshalb innerorts saniert werden. Der Ortschaftsrat hat in seiner jüngsten Sitzung für diese Maßnahme und weitere Vorhaben, die den Tuttlinger Ortsteil betreffen, im Haushalt 2021 Investitionen angemeldet.
Für eine Grundsanierung der Nendinger Ortsdurchfahrt planen die Räte somit 400 000 Euro für kommendes Jahr fest ein. Nendingens Ortsvorsteher Franz Schilling betonte auf der Sitzung, dass die Sanierung der größten Abschnitte der Ortsdurchfahrt zu dem Zeitpunkt erfolgen soll, wenn die Brücke bei der SHW zwischen Tuttlingen und Nendingen erneuert werde. Denn während der Brückensanierung sei höchstwahrscheinlich eine Vollsperrung nötig, daher werde das Verkehrsaufkommen durch Nendingen sehr gering sein. Wegen der Brückensanierung ist die Stadtverwaltung laut Baudezernent Florian Steinbrenner in Abstimmung mit dem Land. Ob die Brückensanierung tatsächlich in 2021 erfolge und ob eine Vollsperrung zwischen Tuttlingen und Nendingen auf der L277 nötig sei, müsse aber noch abschließend geklärt werden. Schilling sprach in der Sitzung von einer „viermonatigen Vollsperrung“im Bezug auf die Brücke.
Fest steht: Die Ortsdurchfahrt bröckelt an vielen Stellen. Um die Schachtdeckel herum und neben den Randsteinen gibt es viele Schlaglöcher. Beispielsweise findet sich in einer unübersichtlichen 90-Grad-Kurve ein sieben Zentimeter tiefes Schlagloch, das vor allem für Radfahrer zum Verhängnis werden kann. „Die Straße ist in einem desolaten Zustand. Überall sind Spurrillen und der Unterbau ist schlecht“, betonte Franz Schilling. Selbst ein vor wenigen Jahren sanierter Teilabschnitt am Ortseingang Richtung Tuttlingen habe bereits wieder Spurrillen.
Außerdem meldeten die Räte auf der Sitzung weitere Maßnahmen für den Haushaltsplan für 2021 an und somit für die Musikkapelle Nendingen 2450 Euro und den VfL Nendingen 8000 Euro. Die Baugeländeerschließung, bei der es sich laut dem Ortsvorsteher um den Endstraßenbelag handeln würde, wird mit 250 000 Euro eingeplant. Für eine möglich werdende Baugebietserschließung „Unter dem Hägle“sind 100 000 Euro und in 2022 nochmals 400 000 Euro vorgesehen. Für die energetische Sanierung des Bestandskindergartens 240 000 Euro.
Das Ortsteilentwicklungskonzept, das mit Bürgern auf die Beine gestellt wurde, soll nicht aus den Augen verloren werden. Dafür stehen im Haushalt 2021 39 000 Euro drin. Die aus dem Konzept resultierenden Wünsche einer Ausarbeitung der Ortsspazierwege Nendingens werden aufgrund der Coronakrise mit 5000 Euro auf nächstes Jahr aufgeschoben. Auch der große Wunsch vieler Nendinger Bürger einer Teilumgehung der Landesstraße 277 soll weiterverfolgt werden und ist deshalb mit 50 000 Euro Planungskosten berücksichtigt. Rissesanierungen von Gehwegen und Randsteinsanierungen sind mit jeweils 10 000 Euro vorgemerkt. Ebenso sollen weitere Baumgräber und Namensträgertafeln sowie die Sanierung des Steinkreuzes auf dem Friedhof in Angriff genommen werden. Auch ein Ersatz der Holzleitplanken am Fahrweg zum Häldele ist mit 20 000 Euro angemeldet. Ein großes Fragezeichen blieb bei den Ortschaftsräten in Bezug auf die Fronhofstraße stehen. Denn: Warum 50 000 Euro im Haushalt 2021 und in den darauffolgenden Jahren 300 000 Euro und 250 000 Euro für diese Straße hinterlegt sind, konnten die Räte mit dem Ortsvorsteher in der Sitzung nicht klären.