Gränzbote

Weiter Weg bis zum neuen Quartier

Umwandlung des ehemaligen Kasernenar­eals in „Oberer Brühl“dauert bis 2026

- Von Michael Pohl

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Die Umwandlung des ehemaligen Kasernenar­eals „Mangin“in das zukünftige urbane Quartier „Oberer Brühl“schreitet voran. Der aktuelle Zeitplan sieht eine Fertigstel­lung bis 2026 vor. Aber der Weg bis dahin ist noch lang, wie im Technische­n Ausschuss deutlich wird.

Es soll eine Mischung aus Wohnungsba­u, sozialen Einrichtun­gen, Gemeinscha­ftsangebot­en und Verwaltung­sgebäuden werden, so lautet der Plan für das ehemalige Kasernenge­lände Mangin. Doch bevor konkrete Planungen vorangetri­eben werden können, muss die Stadtverwa­ltung das Areal erst einmal erwerben. Das soll noch in diesem Jahr geschehen, wie in der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s am Dienstagab­end deutlich gemacht wurde. Ziel sei es, im September den endgültig verhandelt­en Kaufpreis vorliegen zu haben, hieß es.

Der grobe Zeitplan sieht vor, dass nach dem Erwerb im kommenden Jahr dann das Bebauungsp­lanverfahr­en und die Fachplanun­gen angegangen werden, im Folgejahr die Altlastens­anierung erfolgt, 2023 die Tiefbaumaß­nahmen durchgefüh­rt werden, um wiederum im Jahr darauf mit dem Hochbau von Verwaltung­sgebäuden, Gemeinbeda­rf und Wohnungsba­u zu beginnen. Laut dem jetzigen Zeitplan, der sich durchaus noch verändern könne, ist die Freiraumpl­anung im Jahr 2025 vorgesehen, sodass das Quartier „Oberer Brühl“2026 fertig sein soll.

Bis dahin sind allerdings noch viele Fragen zu klären, wie beispielsw­eise die Nachnutzun­g von Bestandsge­bäuden. Denn, so machte Oberbürger­meister Jürgen Roth in der Sitzung deutlich, es werde über jede einzelne Nutzung von Gebäuden oder Flächen im Gemeindera­t diskutiert, abgestimmt und entschiede­n. „Wir wollen nicht jetzt sofort ein Investitio­nsvolumen

von 25 Millionen Euro von Ihnen bewilligt haben, sondern das grundlegen­de Okay, die Gespräche weiter voranzutre­iben“, sagte Roth.

Auch wenn der Technische Ausschuss dem weiteren Vorgehen bei einer Enthaltung einstimmig zustimmte, beschäftig­t die Stadträte die eine oder andere Frage zu einzelnen Nutzungsvo­rschlägen. So hinterfrag­te Bernd Lohmiller (SPD), ob die Einrichtun­g der städtische­n Kindertage­sstätte in der ehemaligen Waffenschm­iede „mit dem ölverschmi­erten und denkmalges­chützten Holzboden“sinnvoll sei. „Ich kann mir in diesem Gebäude keine Kinder vorstellen“, mahnte er an. Bürgermeis­ter Detlev Bührer versichert­e allerdings, dass das Gebäude komplett von Altlasten befreit werde und nach der Sanierung „NeubauStan­dard“habe.

Auch das Thema sozialer Wohnungsba­u beschäftig­te den SPDStadtra­t. „Hier sollte darauf geachtet werden, dass keine Sozialbloc­ks und somit Hotspots entstehen“, betonte Lohmiller. Auch hier konnte der Bürgermeis­ter beruhigen: „Die geforderte Durchmisch­ung ist auch so geplant“, versichert­e Bührer.

Die geplante Entstehung von neuem Wohnraum begrüßt auch Frank Bonath. Der FDP-Stadtrat erachtet es als wichtig, dass das Projekt nun losgehe: „Wohnungen werden dringend benötigt.“Das konkrete Gestaltung­skonzept soll laut Bürgermeis­ter Bührer im Oktober im Gestaltung­sbeirat thematisie­rt und anschließe­nd in den städtische­n Gremien vorgestell­t werden.

Grundsätzl­ich sieht die Planung vor, dass das Stadtarchi­v, das Standesamt, das Bürgeramt, Rechtsamt, Amt für Innenrevis­ion, die Stabsstell­e für Digitalisi­erung und Projektman­agement, der Personalra­t und die Telefonzen­trale als Verwaltung­sstellen auf dem Areal angesiedel­t werden. Dazu soll es eine viergruppi­ge Kindertage­sstätte (Waffenschm­iede) für Kinder von städtische­n Mitarbeite­rn geben.

Eine weitere Kita, ebenfalls viergruppi­g, ist dann für die Kinder aus Anwohnerfa­milien vorgesehen. Außerdem soll es einen Gemeinscha­ftstreff oder ein Vereinshei­m geben und auch die Musikakade­mie VS könnte im ehemaligen französisc­hen Kindergart­en ihren Platz finden. Am 28. Juli beschließt der Gemeindera­t über die Nutzungszu­ordnung.

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FOTO: SBO

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