Weiter Weg bis zum neuen Quartier
Umwandlung des ehemaligen Kasernenareals in „Oberer Brühl“dauert bis 2026
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Die Umwandlung des ehemaligen Kasernenareals „Mangin“in das zukünftige urbane Quartier „Oberer Brühl“schreitet voran. Der aktuelle Zeitplan sieht eine Fertigstellung bis 2026 vor. Aber der Weg bis dahin ist noch lang, wie im Technischen Ausschuss deutlich wird.
Es soll eine Mischung aus Wohnungsbau, sozialen Einrichtungen, Gemeinschaftsangeboten und Verwaltungsgebäuden werden, so lautet der Plan für das ehemalige Kasernengelände Mangin. Doch bevor konkrete Planungen vorangetrieben werden können, muss die Stadtverwaltung das Areal erst einmal erwerben. Das soll noch in diesem Jahr geschehen, wie in der Sitzung des Technischen Ausschusses am Dienstagabend deutlich gemacht wurde. Ziel sei es, im September den endgültig verhandelten Kaufpreis vorliegen zu haben, hieß es.
Der grobe Zeitplan sieht vor, dass nach dem Erwerb im kommenden Jahr dann das Bebauungsplanverfahren und die Fachplanungen angegangen werden, im Folgejahr die Altlastensanierung erfolgt, 2023 die Tiefbaumaßnahmen durchgeführt werden, um wiederum im Jahr darauf mit dem Hochbau von Verwaltungsgebäuden, Gemeinbedarf und Wohnungsbau zu beginnen. Laut dem jetzigen Zeitplan, der sich durchaus noch verändern könne, ist die Freiraumplanung im Jahr 2025 vorgesehen, sodass das Quartier „Oberer Brühl“2026 fertig sein soll.
Bis dahin sind allerdings noch viele Fragen zu klären, wie beispielsweise die Nachnutzung von Bestandsgebäuden. Denn, so machte Oberbürgermeister Jürgen Roth in der Sitzung deutlich, es werde über jede einzelne Nutzung von Gebäuden oder Flächen im Gemeinderat diskutiert, abgestimmt und entschieden. „Wir wollen nicht jetzt sofort ein Investitionsvolumen
von 25 Millionen Euro von Ihnen bewilligt haben, sondern das grundlegende Okay, die Gespräche weiter voranzutreiben“, sagte Roth.
Auch wenn der Technische Ausschuss dem weiteren Vorgehen bei einer Enthaltung einstimmig zustimmte, beschäftigt die Stadträte die eine oder andere Frage zu einzelnen Nutzungsvorschlägen. So hinterfragte Bernd Lohmiller (SPD), ob die Einrichtung der städtischen Kindertagesstätte in der ehemaligen Waffenschmiede „mit dem ölverschmierten und denkmalgeschützten Holzboden“sinnvoll sei. „Ich kann mir in diesem Gebäude keine Kinder vorstellen“, mahnte er an. Bürgermeister Detlev Bührer versicherte allerdings, dass das Gebäude komplett von Altlasten befreit werde und nach der Sanierung „NeubauStandard“habe.
Auch das Thema sozialer Wohnungsbau beschäftigte den SPDStadtrat. „Hier sollte darauf geachtet werden, dass keine Sozialblocks und somit Hotspots entstehen“, betonte Lohmiller. Auch hier konnte der Bürgermeister beruhigen: „Die geforderte Durchmischung ist auch so geplant“, versicherte Bührer.
Die geplante Entstehung von neuem Wohnraum begrüßt auch Frank Bonath. Der FDP-Stadtrat erachtet es als wichtig, dass das Projekt nun losgehe: „Wohnungen werden dringend benötigt.“Das konkrete Gestaltungskonzept soll laut Bürgermeister Bührer im Oktober im Gestaltungsbeirat thematisiert und anschließend in den städtischen Gremien vorgestellt werden.
Grundsätzlich sieht die Planung vor, dass das Stadtarchiv, das Standesamt, das Bürgeramt, Rechtsamt, Amt für Innenrevision, die Stabsstelle für Digitalisierung und Projektmanagement, der Personalrat und die Telefonzentrale als Verwaltungsstellen auf dem Areal angesiedelt werden. Dazu soll es eine viergruppige Kindertagesstätte (Waffenschmiede) für Kinder von städtischen Mitarbeitern geben.
Eine weitere Kita, ebenfalls viergruppig, ist dann für die Kinder aus Anwohnerfamilien vorgesehen. Außerdem soll es einen Gemeinschaftstreff oder ein Vereinsheim geben und auch die Musikakademie VS könnte im ehemaligen französischen Kindergarten ihren Platz finden. Am 28. Juli beschließt der Gemeinderat über die Nutzungszuordnung.