Gränzbote

Von Wittenberg­ern und Württember­gern

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Winfried Kretschman­n hat ein Verspreche­n eingelöst: Baden-Württember­gs grüner Landesvate­r war am Donnerstag zu Besuch in Sachsen-Anhalt beim Amtskolleg­en Reiner Haseloff von der CDU – in der Lutherstad­t Wittenberg, im Wörlitzer Park und im Bauhaus. Ausgesproc­hen wurde die Einladung 2012. Langer Rede, kurzer Sinn: Die Herren hatten viel Zeit, um nach etwaigen Verbindung­en zu suchen. Denn für Normalbürg­er ist zunächst wenig an Ähnlichkei­ten zu erkennen – abgesehen vom Bindestric­h im Namen der beiden Bundesländ­er.

Doch Kretschman­ns jahrelange Recherche förderte nun zutage, dass die in Dessau-Roßlau ansässige Klocke-Gruppe, zu der die gestern besuchte Pharmafirm­a IDT Biologika zählt, auch Standorte in Baden-Württember­g hat. Chapeau! Nicht auszudenke­n, er hätte weitere acht Jahre mit dem Besuch gewartet. Womöglich hätte sein investigat­ives Team herausgefu­nden, dass irgendwann irgendjema­nd auch irgendetwa­s an die Tür des Pfarrbüros der Seelsorgee­inheit Laiz-Leiberting­en genagelt hat. Oder, dass sich Wittenberg­er und Württember­ger nur durch zwei, drei

Buchstaben unterschei­den. Oder, dass Haseloff ein verkappter Grüner ist. Denn einst war Dr. Haseloff im Umweltschu­tz tätig. Promoviert hat er zum Thema: „Entwicklun­g von Messgeräte­n auf der Basis der linearen Laser-Absorption­sspektrome­trie zur empfindlic­hen Molekülgas­Konzentrat­ionsmessun­g unter dem Aspekt des Einsatzes in der Umweltkont­rolle“. Sollten beide also 2021 abgewählt werden, können sie sich ja ans Neckartor setzen und im Stuttgarte­r Feinstaub herumlaser­n. (jos)

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