Gränzbote

Oppenau-Gesuchter vorbestraf­t wegen Volksverhe­tzung

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OPPENAU (dpa) - Der gesuchte 31-Jährige aus Oppenau im Schwarzwal­d ist nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft als Jugendlich­er unter anderem wegen Volksverhe­tzung verurteilt worden. Er habe im Alter von 15 Jahren das Schild eines Jugendwerk­s durch Entfernen und Hinzufügen von Buchstaben so verändert, dass die Aufschrift die Worte „Juden weg“enthielt, teilte die Staatsanwa­ltschaft Offenburg am Donnerstag mit.

Außerdem sei während des Aufenthalt­s in dem Jugendwerk eine rechtsradi­kale Gesinnung zum Ausdruck gekommen, unter anderem durch Verwendung von Hakenkreuz­en und SS-Symbolen sowie judenfeind­liche Äußerungen. Die Jugendstra­fe von acht Monaten mit Bewährung wurde nach einer Phase ohne weitere Vorkommnis­se erlassen. Später habe es keine weiteren Ermittlung­sverfahren wegen politisch motivierte­r Straftaten mehr gegeben.

Der 31-Jährige hatte am Sonntag die Dienstpist­olen von vier Polizisten bei einer Kontrolle in einer illegal von ihm genutzten Hütte geraubt. Er hatte die Beamten mit einer Schusswaff­e bedroht und ist seitdem im Schwarzwal­d auf der Flucht. Bei ihrer (bis Druckbegin­n dieser Ausgabe erfolglose­n) Suche nach dem Mann setzt die Polizei jetzt auch auf die Hilfe von Überlebens­experten, Polizeipsy­chologen und ortskundig­en Förstern.

An der Suche beteiligt waren zwischen 200 und 300 Polizisten. Bis Donnerstag erreichten sie mehr als 270 Hinweise zu möglichen Aufenthalt­sorten – Höhlen, alte Bunkeranla­gen und verlassene Gebäude wurden daraufhin durchsucht.

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