Neue Technik für mehr Flugverkehr
Flugbewegungen im Gewerbepark würden erhöht – Kosten und Finanzierung sind ungeklärt
TUTTLINGEN - 5500 Starts und Anflüge hat es im vergangenen Jahr auf der Landebahn im Gewerbepark Take-off gegeben. Etwas mehr als die Hälfte davon seien gewerbliche Flüge gewesen, sagt Heike Reitze, Geschäftsführerin des Gewerbeparks. Momentan prüft die Parkverwaltung, ob man den Flugplatz mit einem GPSAnflugverfahren aufrüsten kann. „Da hängt natürlich viel damit zusammen“, erklärt Reitze. Nicht zuletzt eine Attraktivitätssteigerung für die Geschäftsfliegerei.
Deren Anteil sei in den vergangenen Jahren bereits stetig gestiegen, heißt es. Dabei sind 5500 Flugbewegungen insgesamt eher gering – „es gab auch schon Jahre, da hatten wir 7000“, erklärt Reitze.
Momentan ist der Take-off-Flugplatz als Sonderlandeplatz für die Durchführung von Flügen nach Sichtflugregeln ausgewiesen. Sichtflug heißt: Bei schlechtem Wetter oder mieser Sicht kann man ihn nicht anfliegen. Mit dem GPS-Verfahren wäre das trotzdem möglich und brächte vor allem für Geschäftsflüge Verlässlichkeit und Klarheit.
Doch das wirft jede Menge Fragen auf, die der Gewerbepark in einem Prüfungsverfahren in den kommenden Monaten klären will. Welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt werden? Wie könnte eine Nutzung dann aussehen? Ist das mit der Luftraumordnung zu vereinbaren? Wie hoch sind die Kosten? Und vor allem: Wer zahlt das? „Weder wir als Stadt noch der Verband möchten die Industrie subventionieren, wenn es darum geht, den Flughafen zu nutzen“, sagte der Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck als Vertreter einer der beiden Verbandsgemeinden in einer Ausschusssitzung des Gemeinderats.
„Die große Fliegerei, wie man es sich dort wünscht, ist momentan überschaubar“, bilanzierte er. Allerdings hätten sich auch Betriebe extra wegen des Flugplatzes dort angesiedelt. Vor allem für die Global Player in der Region hat der Landeplatz eine Bedeutung.
Vom Flugplatz in Neuhausen ob Eck können Flugzeuge mit einem Maximalgewicht
von 5,7 Tonnen höchstzulässiger Abflugmasse starten und landen. Mit einer Ausnahmegenehmigung des Regierungspräsidiums
Freiburg sind zudem bis 20 Tonnen Maximalgewicht unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen zulässig.
Take-off hat eine eigene Flugzeugabstellhalle
mit 16 Plätzen, die genutzt werden können. Für größere Maschinen bietet ein Unternehmen in seinem Hangar Platz. Weitere Abstellmöglichkeiten bestehen auf dem Vorfeld des Towers.
Durch den Ausfall des SouthsideFestivals in diesem Jahr könnten die Flugbewegungen wieder höher ausfallen, meint Reitze. Normalerweise ist der Flugplatz für Auf- und Abbau und während des Festivals gesperrt. Auch das ist in diesem Jahr – coronabedingt – ausgefallen.
Der Jahresabschluss des Gewerbeparks Take-off ist am Montag, 20. Juli, auch Thema im Tuttlinger Gemeinderat. Beginn der Sitzung ist um 16 Uhr im großen Saal der Stadthalle.