Freie Wähler entwickeln Ideen für die Zukunft
Spaichinger Stadtverband strebt Verjüngung an – Vorstellungen zu Inklusionskindergarten und Jugendverein
SPAICHINGEN - Mit am stärksten in der Umbruchphase nach dem Wechsel an der Rathausspitze dürften die Freien Wähler Spaichingens sein. Einige Altvordere haben der Partei aus Kritik gegenüber der als Unterstützung wahrgenommenen Haltung gegenüber dem früheren Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher schon vor Jahren den Rücken gekehrt, und bis heute ist die Verbindung des Fraktionsvorsitzenden Heinrich Staudenmayer zu Schuhmacher spürbar. Aber er hat eine Stellungnahme „im Namen“seiner Fraktion abgegeben, hinter der die Hälfte nicht stand. Was bedeutet das? Wie richten sich die Freien Wähler in Zukunft aus? Am Donnerstag hat der Stadtverband genau über diese Frage gesprochen. Ergebnis: Neue Ideen voranbringen, nicht zurück schauen.
Die Freien Wähler waren es, die vor ein paar Jahren die Bürgerbusidee sehr weit und sehr konkret voran gestriegelt haben und dann relativ sang- und klanglos am früheren Bürgermeister scheiterten.
Mit einer neuen Idee, die in anderer Form bereits von Bürgermeister Hugger aufgeworfen wurde, nämlich einen Kindergarten im Gebäude des früheren Krankenhauses zu etablieren, soll jetzt vorangeschritten werden. Denn den Freien Wählern steht nicht ein „normaler“Kindergarten vor Augen, sondern ein neues innovatives Konzept eines Inklusionskindergartens. Behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam. Dafür gebe es Zuschüsse und die Idee wurde mit Landrat Stefan Bär bereits besprochen
Eine weitere Idee, die im Kreis des Verbands besprochen wurde, sei die Gründung eines Jugendvereins, so der Stadtverbandsvorsitzende Manfred Cirzel auf Anfrage dieser Zeitung. „Was unsere Ausrichtung angeht, so wollen wir, wie in der Vergangenheit auch, weiter (auch vom Stadtverband aus) neue Ideen zum Wohle der Stadt voranbringen und so gut wir können unterstützen. Natürlich werden bei uns ständig neue Impulse diskutiert und aufgenommen. Die Grundausrichtung ,zum Wohle aller Spaichinger’ ändert sich aber dadurch nicht. Personell streben wir natürlich an vielen Posten eine Verjüngung an beziehungsweise haben diese ja auch schon vollzogen. Natürlich sind wir auch offen für neue, gerne auch jugendliche Mitglieder.“
Es hat in den vergangenen Wochen einen in manchen Kreisen gestreuten E-Mail Wechsel des früheren SPD-Stadtrats und Freie-WählerMitglieds Manfred Herrmann mit dem Vorsitzenden der Freien Wähler über Person und Handeln des früheren Bürgermeisters gegeben, in dem er diesen und die von ihm so wahrgenommene Unterstützung der Freien Wähler mit drastischen Worten kritisiert. Und die mit einer drastischen Mail von Heinrich Staudenmayer in einem Fall – neben den Antworten von Cirzel – beantwortet wird.
Dass die Fraktion der Freien Wähler im Gemeinderat nicht mehr hinter ihrem Vorsitzenden stehen soll, „ kann ich Ihnen aus meiner Sicht so nicht bestätigen“, so Cirzel. Das sei auch ein Thema, welches man mit der Fraktion besprechen sollte. „Was die Freien Wähler ausmacht, ist eben die Tatsache, dass bei uns unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen zu einzelnen Themen vertreten werden können und nicht blind einer Meinung gefolgt wird. Das hat meiner Meinung nach nichts mit mangelnder Loyalität untereinander zu tun.“
Cirzel will sich mit Schlagabtauschen wie dem Mailverkehr nicht mehr beschäftigen. Auf die Frage nach seiner Bewertung, meint er: „Da möchte ich gerne den Ratschlag und das Zitat von Landrat Bär, welches er uns am vergangenen Dienstag beim Gespräch bezüglich des Inklusionskindergartens (insbesondere den Gemeinderäten) mit auf den Weg gegeben hat, aufgreifen: ,Lasst Vergangenes ruhen und arbeitet weiter engagiert an der Zukunft.’“