Boxer treten in Magdeburg auf die Seebühne
MAGDEBURG (SID) - Nach der monatelangen Corona-Pause erwacht auch das deutsche Profiboxen aus seinem Dornröschenschlaf. Am Samstag wagt sich das Preisboxen wieder vor Zuschauer – und bietet auf der Seebühne in Magdeburg mit den Schwergewichtshoffnungen Agit Kabayel (Bochum) und Peter Kadiru (Hamburg) eine interessante Karte.
Für das Sommer-Open-Air-Event hatte das Gesundheitsamt Magdeburg dem Profiboxstall SES eine Ausnahmegenehmigung für bis zu 1000 Zuschauern erteilt. Das Hygieneund Sicherheitskonzept überzeugte die Behörde. Die Seebühne ist boxerprobt, dort fand schon 2016 ein Kampfabend von SES statt. Beim Hauptkampf des Abends (22.35 Uhr/ MDR) steht der 27-Jährige Kabayel im Blickpunkt. Der frühere Europameister aus dem Ruhrgebiet bekommt es im Kampf um den WBAContinental-Titel mit dem fünf Jahre älteren Griechen Evgenios Lazaridis zu tun. Mit einem Sieg will sich Kabayel für einen WM-Kampf empfehlen. „Bis ein Anruf für ein WMKampf kommt, muss ich jeden Stein aus dem Weg räumen“, sagt Kabayel, der in 19 Profikämpfen (13 Knockouts) ungeschlagen ist. Den EM-Titel gab der Ende letzten Jahres freiwillig zurück, weil er sich verstärkt Richtung US-Markt orientieren wollte. Dank des Vertrages von SES mit dem TV-Sender ESPN wird der Kampf am Samstag auch in Nord- und Südamerika gezeigt.
Kabayel sorgte für Aufsehen, als er im September 2017 Dereck Chisora nach Punkten in Monte Carlo besiegte. Der Brite Chisora gehörte lange zur erweiterten Weltspitze und kämpfte immerhin gegen Witali Klitschko (Ukraine), Tyson Fury und David Haye (beide Großbritannien) – allerdings immer ohne Erfolg. WBC-Juniorenweltmeister Kadiru gilt als großes Talent. Der Sohn ghanaischer Eltern holte bei den Olympischen Jugendspielen 2014 in Nanjing Gold. Der 1,94 Meter große Schwergewichtler wird vom früheren Klitschko-Manager Bernd Bönte aufgebaut und gewann bislang alle seine sieben Profikämpfe. Kadiru trifft am Samstag (21.30/www.sportschau.de) auf Eugen Buchmüller.