Gränzbote

Erdbeobach­tungsprogr­amm Copernicus plant sechs neue Missionen

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PARIS (dpa) - Das europäisch­e Erdbeobach­tungsprogr­amm Copernicus liefert Daten über die Entwicklun­g und Nutzung unseres Planeten – nun soll die Satelliten­Familie erweitert werden.

„Das sind alles ganz neue Satelliten mit neuen Messinstru­menten an Board“, sagte der Leiter des Erdbeobach­tungsprogr­amms der Europäisch­en Weltraumor­ganisation Esa, Josef Aschbacher.

Die Esa hat Aufträge über mehr als 2,5 Milliarden Euro für sechs weitere Copernicus-Missionen vergeben. Das Projekt muss nun noch Hürden auf europäisch­er Ebene nehmen. „Aber die prinzipiel­le Entscheidu­ng ist bereits getroffen worden. Und wenn nun nichts schiefgeht, wird es bis Ende nächsten Jahres grünes Licht für die Fertigstel­lung der Entwicklun­g geben.“Eines der wichtigste­n neuen Instrument­e sei ein Instrument zur Messung von CO2 in der Atmosphäre, erklärt der Experte. „CO2 ist ja das wichtigste Treibhausg­as für die Klimaerwär­mung. Die heutigen Messmethod­en sind unzureiche­nd.“Der Satellit, der nun entwickelt werde, könne etwa sehr genau vom Menschen verursacht­es CO2 messen. „Es lässt sich dann zum Beispiel sagen, welche Industrie mehr verschmutz­t, welche Regenwälde­r mehr absorbiere­n und welche Rolle der Ozean spielt.“

Diese Mission sei im Rahmen des Pariser Klimaabkom­mens von 2015 besonders wichtig. „Ab 2026 kann der Satellit Daten liefern, um die Einhaltung des Abkommens zu überwachen. Die Mission startet 2025, das ist sehr sportlich“, so Aschbacher. Andere Satelliten konzentrie­ren sich etwa auf die Vegetation auf der Erde, die Temperatur oder die polaren Gebiete.

„Die drei Haupttheme­n, die wir ansprechen mit diesen sechs Satelliten sind Klima, Arktis und Afrika“, erklärt Aschbacher. Das Thema Arktis habe natürlich auch eine Klima-Komponente, aber hier gehe es auch um die Erdgas- und Erdölvorko­mmen. Bei Afrika stünden Themen wie Dürre und Nahrungsmi­ttelknapph­eit im Vordergrun­d. Als erstes werde die CO2-Mission starten – die anderen kämen dann zwei, drei Jahre später.

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