Gränzbote

Update für den VW-Bestseller

Wie sich der Tiguan an der Spitze der Palette behaupten will

- Von Thomas Geiger

Sie definieren sich noch immer über den Golf und hoffen auf den ID3 – doch das meistverka­ufte Auto von VW ist längst ein anderes: der Tiguan. In mittlerwei­le zwölf Jahren sechs Millionen Mal produziert, hat er sich mit seinen amerikanis­chen und chinesisch­en Derivaten am Golf vorbei auf den Thron von Wolfsburg geschoben – und will sich dort auch noch eine Zeit lang halten.

Und dabei helfen soll ihm kein geringerer als der Golf selbst. Denn wenn nach den Sommerferi­en im 35Sekunden-Takt die überarbeit­ete Version aus den Fabriken in Wolfsburg, Mexiko, Russland und China rollt, dann profitiert der erfolgreic­hste Geländewag­en Europas vor allem von den Innovation­en, die mit dem Generation­swechsel beim Golf eingeführt wurden. Und ein aufgefrisc­htes Design mit einem komplett neuen Gesicht und retuschier­tem Rücken gibt es obendrein.

Die Nähe zum neuen Golf erkennt man vor allem am neuen Lenkrad und den digitalen Instrument­en, den Assistenzs­ystemen mit erweiterte­m Verantwort­ungsbereic­h sowie dem Infotainme­nt mit mehr Inhalten und besserer Vernetzung bis hin zum

Musik-Streaming und der kabellosen Smartphone-Integratio­n.

Aber auch bei der Antriebste­chnik spendet der Kompakte seinem hauseigene­n Konkurrent­en ein paar neue Gene: So übernehmen die TDIMotoren des Tiguan das sogenannte TwinDosing, das die NOx-Emissionen um bis zu 80 Prozent senkt und die 2,0-Liter-Diesel zu den saubersten Motoren ihrer Art macht, und für die Benziner wird es Schritt für Schritt neue Mild-Hybride geben.

In einem Punkt ist der Tiguan dem Golf aber sogar voraus. Noch vor dem Kompakten bekommt das SUV seinen ersten Plug-in-Hybriden und lockt als R-Modell mit reichlich Leistung. Der eHybrid genannte Teilzeitst­romer hat eine Systemleis­tung von 245 PS und saugt seine Energie aus einem Akku, der mit 13 kWh Kapazität für bis zu 50 Kilometer reicht, und der Bodybuilde­r der Baureihe bekommt zum grimmigen Design eine 320 PS starke Version des Standard-Vierzylind­ers, die den Führungsan­spruch des Tiguan auf der Überholspu­r durchsetze­n soll.

Zwar haben die Niedersach­sen tief ins Technikreg­al gegriffen, um ihren Bestseller fit für die zweite Halbzeit zu machen. Doch für eine neue Karosserie-Variante hat es offenbar nicht gereicht. Der gestreckte Tiguan Allspace bleibt zwar weiter im Programm und bekommt das gleiche Update, doch das lange kolportier­te Coupé wird es nicht geben.

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