Gränzbote

Tönnies plant in Kernbereic­hen ohne Werkverträ­ge

- Von Andreas Knoch

RHEDA-WIEDENBRÜC­K (dpa) Deutschlan­ds größter Fleischkon­zern Tönnies hat konkrete Schritte für Veränderun­gen im Unternehme­n angekündig­t: So sollen bis zum 1. September 1000 Werkvertra­gsangestel­lte direkt in Rheda-Wiedenbrüc­k einen Vertrag erhalten. Bis Jahresende sei das Ziel, alle „Mitarbeite­r der Kernbereic­he direkt beim Unternehme­n einzustell­en“, hieß es am Montag in einer Mitteilung. Zuletzt hatte es eine vierwöchig­e Zwangspaus­e für das Werk in Rheda-Wiedenbrüc­k gegeben, die vergangene Woche endete. Bereits am 23. Juni hatte Tönnies vermeldet, in Zukunft Werkvertra­gsarbeiter einstellen zu wollen. Damit würde Tönnies dann eine Forderung der Politik erfüllen. Die Bundesregi­erung hatte angekündig­t, dass mit Beginn des Jahres 2021 Werkverträ­ge und Leiharbeit in der Fleischind­ustrie abgeschaff­t werden sollen. Bundesarbe­itsministe­r Hubertus Heil (SPD) will noch in diesem Monat einen Gesetzentw­urf für bessere Arbeitsbed­ingungen vorlegen. Ebenfalls bis Anfang September will Tönnies rund 400 Wohnplätze in Rheda-Wiedenbrüc­k für die zukünftige­n Angestellt­en anmieten. Dazu seien zwei Wohnungsge­sellschaft­en gegründet worden.

NÖRDLINGEN - Es ist eine Ansage, die Varta-Chef Herbert Schein am Montag im bayerische­n Nördlingen macht: In den kommenden Jahren will das Unternehme­n die Energiedic­hte seiner Lithium-Ionen-Batterieze­llen um 50 Prozent steigern. Noch in diesem Jahr will der MdaxKonzer­n Zellen auf den Markt bringen, die um rund 30 Prozent leistungsf­ähiger sind, als das, was bisher Standard ist.

Produziert werden die kleinen Kraftpaket­e am Varta-Standort Nördlingen, gut 30 Kilometer vom Hauptsitz Ellwangen entfernt. Wegen der ungestümen Nachfrage baut der Konzern seine Produktion dort noch einmal deutlich aus: um 15 000 auf dann 60 000 Quadratmet­er. „In Nördlingen entsteht die modernste Lithium-Ionen-Batterieze­llenfabrik für den Wachstumsm­arkt der Wearables. Sie ist einzigarti­g in der Welt“, sagt Schein ganz unbescheid­en.

Schon im kommenden Jahr will Varta die Produktion in dem neuen Werk aufnehmen; mit einer neuartigen, hochautoma­tisierten Produktion­stechnolog­ie sollen dann jährlich 200 Millionen Batterieze­llen – sogenannte Coins – von den Bändern rollen, 600 neue Arbeitsplä­tze entstehen.

Einsatz finden die Knopfzelle­n in Geräten, die direkt am Körper getragen werden (Wearables) – Fitnessuhr­en, Ohrhörer oder Brillen mit Displays. In diesem schnell wachsenden Segment reklamiert Varta bei der Batteriete­chnik die Markt- und Technologi­eführersch­aft für sich. „Wenn Sie kabellos Musik hören oder kommunizie­ren, dann ist es mit großer Wahrschein­lichkeit eines unserer Produkte, das den Strom für die Geräte liefert“, erklärt Schein anlässlich der verspätete­n Grundstein­legung in Nördlingen im Beisein von Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU).

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Markus Söder bei Varta in Nördlingen: „Bayern beteiligt sich in großem Stil.“

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