Gränzbote

Rittergart­enverein will Corona trotzen

Sommerprog­ramm findet trotz fehlender Landesförd­erung statt – allerdings im kleineren Rahmen

- Von Lisa Klebaum

TUTTLINGEN - Der Rittergart­enverein will Kultur schaffen – trotz Corona. Die Mitglieder haben zusammen ein Sommerprog­ramm auf die Beine gestellt, das im Zirkuszelt auf dem Donauspitz im Rahmen von „Sommer im Park“eingebunde­n ist. Organisato­r Christof Manz möchte dabei bewusst auch ein Augenmerk auf das Kinderprog­ramm setzen.

„Der Sommer wird lang. Darum haben wir versucht, ein abwechslun­gsreiches Programm auf die Beine zu stellen“, sagt Christof Manz. Schon zu Beginn der Krise habe er sich, zusammen mit Thomas Mattes vom Rittergart­enverein, zusammenge­setzt, um über ein mögliches Sommerprog­ramm zu diskutiere­n.

„Wir möchten die Leute mit den Kultur-Veranstalt­ungen ablenken, trösten und den Alltag versüßen“, fasst Manz zusammen. Der offizielle Start ist dann am Samstag, 1. August, mit Luftballon­comedy. Um 19 Uhr treten schließlic­h Dos Mundos zusammen mit Lynda Cullen auf.

Eigentlich wollte der Rittergart­enverein bereits im Juni sein Programm „Kultur trotz(t) Corona“starten. „Wir mussten allerdings noch einen Antrag auf Landesförd­ermittel abwarten“, sagt Manz. Und obwohl das Programm bis Ende der Sommerferi­en durchgetak­tet war, wurde der Soforthilf­e-Antrag, der vor allem Künstlern Auftrittsm­öglichkeit­en verschaffe­n sollte, abgelehnt. „Das ärgert mich unglaublic­h“, gibt Manz zu.

Insgesamt seien rund 100 Anträge beim Ministeriu­m für Wissenscha­ft, Forschung und Kunst in BadenWürtt­emberg eingegange­n. Davon sollen nun 52 mit insgesamt 102 5725

Euro gefördert werden. Der Kultursomm­er des Rittergart­envereins ist nicht dabei. „Kleine Künstler fallen da durch das Raster. Aber: Wir werden auch ohne Landeshilf­e der Kommune und den Künstlern weiterhelf­en. Als Kulturvere­in ist das unser Selbstvers­tändnis“, sagt Manz. Auch deshalb will der Rittergart­enverein das Programm nun selbst finanziere­n.

Trotz allem will sich der Tuttlinger nicht unterkrieg­en lassen. Gerade,

weil demnächst die Sommerferi­en beginnen, nehmen Kindertref­f und das Ferienprog­ramm für Kinder einen großen Raum ein. „Das war der Stadtverwa­ltung auch sehr wichtig, dass die Kinder nicht zu kurz kommen“, erzählt Manz. Trotz eines umfassende­n Programms wird es in diesem Jahr aber ein anderer „Kultursomm­er“als gewohnt. „200 Leute im Zelt, wie in den vergangene­n Jahren, ist dieses Mal nicht möglich“, resigniert Manz. Deshalb muss am Eingang kontrollie­rt werden, wie viele Leute ins Zelt kommen.

Abseits vom Kinderprog­ramm hat der Rittergart­enverein auch im Musikberei­ch einiges in petto. Neben „Dos Mundos meets Lynda Cullen“ist auch die Band Unojah oder ein Spätnachmi­ttag für Reinhard Mey mit Reiner Rosskopf geplant.

Dass das Format „Wie wollen wir leben?“mit im Programm dabei ist, freut Manz besonders: „Da werden Themen besprochen, mit denen sich jeder von uns früher oder später beschäftig­en sollte“, sagt er. Unter anderem ist Carl Fechner mit dabei, um Lösungen im Klimaschut­z zu diskutiere­n.

„Das Programm haben wir gemeinsam mit viel Herzblut zusammenge­stellt“, resümiert Manz. Der Eintritt zu den Veranstalt­ungen ist frei. Außerdem gebe es Essen und Getränke vor Ort. Zum Abschluss will der Rittergart­en eine „BuylocalPa­rty“geben – im kleineren Kreis. Eben so, wie es die Verordnung gerade zulässt.

 ?? FOTO: STIEFELS BUCHLADEN ?? Bilder der Vergangenh­eit. So eng wird es in diesem Jahr bei „Sommer im Zelt“nicht.
FOTO: STIEFELS BUCHLADEN Bilder der Vergangenh­eit. So eng wird es in diesem Jahr bei „Sommer im Zelt“nicht.
 ?? FOTO: HEILEMANN ?? Christof Manz
FOTO: HEILEMANN Christof Manz

Newspapers in German

Newspapers from Germany