Gränzbote

Gemeinsame­s Gebet löst Glücksgefü­hl aus

Evangelisc­he Kirchengem­einde hält Open-Air-Gottesdien­st in Denkingen ab

- Von Herlinde Groß

DENKINGEN - Die evangelisc­he Kirchengem­einde hat einen Open-AirGottesd­ienst abgehalten. „Es ist etwas Besonderes, nach vier Monaten wieder einen Gottesdien­st gemeinsam mit Euch allen live zu feiern“, sagte Pfarrer Ulrich Dewitz in seiner Begrüßung der zahlreich erschienen­en Besucher aus Denkingen, Aldingen, Frittlinge­n und Aixheim am Sonntag.

Er teilte mit, dass der Gottesdien­st auch online bei YouTube live übertragen werde. Dewitz stellte die Open Air-Veranstalt­ung unter das Leitwort „Endlich – Unendlich – Verantwort­lich?“Der Posaunench­or Aldingen umrahmte die Feier musikalisc­h und begleitete die gesungenen Lieder.

Auf der Wiese neben der Dreieinigk­eitskirche inmitten des evangelisc­hen Gemeindeze­ntrums fühlte man sich im ersten Moment wie im

Urlaub. Vorwiegend Familien mit Kindern und viele Jugendlich­e bevölkerte­n die Wiese auf Picknickte­ppichen im notwendige­n Abstand. Die etwas ältere Generation bevorzugte lieber eine Sitzgelege­nheit. Ganz normal lief der Verkehr auf der angrenzend­en Straße vorbei, während in der Nachbarsch­aft vermutlich eine Familienfe­ier stattfand. Das tat dem Open Air-Gottesdien­st indessen keinen Abbruch, denn alles freute sich, bei schönstem Sommerwett­er endlich wieder mal gemeinsam feiern, beten und singen zu dürfen – wenn auch mit Maske. Nach vier Monaten gab es auch wieder ein Opfer, das dem „Projekt Weltmissio­n für verfolgte Christen im Iran“zugutekam.

Dewitz forderte die Gottesdien­stbesucher

auf, mit Maske so laut zu singen, dass die Nachbarn es hören. Voller Begeisteru­ng legte er seiner Predigt einen Text aus Moses 5, Kap.7 zugrunde, „Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott“. Dewitz sagte: „Jeder ist heilig, auch Du, denn du wirst von Gott geliebt“. Die drei Themenwort­e des Gottesdien­sts erhielten so ihre Bedeutung: endlich – wieder Gottesdien­st; unendlich – du bist unendlich geliebt von Gott; verantwort­lich, oder besser beauftragt – meine Zeit und Kraft einzusetze­n für die Mitmensche­n.

Doch ein Gottesdien­st ist nicht nur Predigt, sondern weit mehr, waren sich die Teilnehmer einig. Corina Wangerin meinte, die Mitchriste­n nach so langer Zeit wieder zu sehen, gemeinsam zu singen und zu beten, löse ein großes Glücksgefü­hl aus. Selbst Hund „Oskar‘“durfte mit dabei sein und verhielt sich richtig andächtig, auch während des Singens. Tabea Kirn und Anette Wüst fanden die Feier „ergreifend und Mut machend“. Sie wollen auch die Wiederholu­ng dieses Open Air-Gottesdien­sts in 14 Tagen in Aldingen beim Hüttle besuchen. Live einen Gottesdien­st mitzuerleb­en, sei schon bedeutend anders als vor dem Fernseher, „obwohl wir auch hier gesungen und mitgebetet haben“, sagte der Leiter des Posaunench­ores, Erich Vosseler. Diesmal durfte er allerdings ohne Funktion mitfeiern und war ganz stolz auf seine Jungs, die alles allein auf den Weg gebracht hatten.

Auch für Pfarrer Dewitz war die Feier im Freien richtig bewegend: Zum einen zu sehen, wie sich die Menschen freuten, und zum anderen, dass der ganze Platz gefüllt war und so viele die Gelegenhei­t der Gemeinscha­ft nutzten. Nach den Schlusssze­nen standen noch viele Gruppen und Familien beisammen, um über das Erlebte zu sprechen.

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