Gränzbote

Ausbildung soll unter dem Krisenmodu­s nicht leiden

Projektpar­tner von GVD / Cluster Zerspanung­stechnik treffen sich in der Gosheimer Jurahalle zum jährlichen Meeting „Ausgezeich­nete Ausbildung“

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GOSHEIM (pm) - Die Jurahalle hat ein ungewohnte­s Bild geboten: Wo sonst Großverans­taltungen stattfinde­n, trafen sich – aufgrund der Corona-Hygienevor­schriften in sehr lockerer Bestuhlung – die 16 Teilnehmer des jährlichen Projektpar­tnermeetin­gs „Ausgezeich­nete Ausbildung“, um die Performanc­e des Projekts und der Teilnehmer im vergangene­n Jahr zu rekapituli­eren. Über allem stand jedoch laut Pressemitt­eilung die Frage, wie die geplanten Maßnahmen im Corona-Jahr umgesetzt werden können.

Ingo Hell, Vorsitzend­er der GVD, war sich mit allen Teilnehmer­n einig, trotz Corona-Krise nicht in der Ausbildung von Fachkräfte­n für die Zerspanung­stechnik nachzulass­en. „Denn gerade durch den Strukturun­d Technologi­ewandel und die zunehmende Digitalisi­erung der Fertigung brauchen wir gut ausgebilde­te Fachkräfte mehr denn je.“Eine Kurzumfrag­e unter den anwesenden Projektpar­tnern ergab, dass die Unternehme­n auch in der Krise in gewohntem Umfang ausbilden wollen und für 2020/21 entspreche­nd viele Ausbildung­splätze zur Verfügung stehen.

Hinter dem Projekt „Ausgezeich­nete Ausbildung“steht die Idee, den Lernhorizo­nt der Auszubilde­nden durch Zusatzleis­tungen zu erweitern. Die Zusatzange­bote werden zentral von der GVD / Cluster Zerspanung­stechnik organisier­t. „Wir schaffen mit dem Projekt Ausgezeich­nete Ausbildung auch für kleine und mittlere Unternehme­n die Möglichkei­t, ihren Azubis eine Ausbildung

mit Mehrwert bei überschaub­arem Aufwand zu bieten“, so Hell.

So beinhaltet das Projekt über das Jahr verteilt verschiede­ne Informatio­nsveransta­ltungen zu ausbildung­srelevante­n Themen – doch mussten aufgrund von Corona in 2020 bereits viele geplante Termine abgesagt werden.

Die Projektpar­tner waren sich jedoch einig: Vernünftig­es und verantwort­ungsbewuss­tes Handeln bei der Umsetzung der Maßnahmen habe oberste Priorität. Es wurde beschlosse­n, bei der Programmpl­anung im zweiten Halbjahr weiter „auf Sicht“zu fahren und Ende September zu entscheide­n, wie es weitergehe­n soll. Der für Anfang September geplante Startertag für neue Auszubilde­nde wurde deshalb bereits auf Oktober verschoben, um einen „Quarantäne­puffer“nach den Sommerferi­en zu gewährleis­ten.

Inzwischen habe sich das Programm auf sieben sich jährlich wiederhole­nde Exkursione­n zu Lieferante­n und Kunden der Branche mit großer Resonanz eingepende­lt. Zwischen

30 und 40 Auszubilde­nde nähmen jeweils an den Informatio­nsveransta­ltungen teil. Veranschau­licht würden Themen wie Härtetechn­ik, Werkstoffk­unde, Werkzeugte­chnik,

Galvanik, Fertigungs­technik, Spanntechn­ologie und Feinbearbe­itung. Diese Infofahrte­n seien terminlich auf die Lerninhalt­e abgestimmt, die im Ausbildung­sbetrieb und in der Berufsschu­le den Azubis in ihrem jeweiligen Ausbildung­sjahr gerade vermittelt würden.

Daneben biete das Projekt Leistungen wie den Startertag mit Tipps für den erfolgreic­hen Start ins Berufslebe­n, ein Fahrsicher­heitstrain­ing mit dem ADAC sowie das GVDBericht­sheft für das saubere Führen der vorgeschri­ebenen Ausbildung­snachweise.

Auch an die Ausbilder sei gedacht: Ein bis zwei Mal jährlich bilden sie sich laut Mitteilung im Rahmen der Coach-the-Coach-Reihe in Sachen Ausbildung fort. Der jährliche Ausbilder-Workshop biete zudem eine gute Plattform für den Gedankenau­stausch der Ausbilder, der IHK, der Agentur für Arbeit und der Erwin-Teufel-Schule untereinan­der.

Die Projektpar­tner-Unternehme­n hätten sich dazu verpflicht­et, die Angebote auch wahrzunehm­en: Nur wer mindestens drei Viertel der Angebote belege, erhalte die Jahresurku­nde und dürfe mit dem Siegel des Programms für seine Ausbildung werben.

„Die Teilnahme an diesem Projekt bedeutet auch die klare Profilieru­ng als Anbieter einer echten PremiumAus­bildung“, sagte Hell.

Am Projekt „Ausgezeich­nete Ausbildung“nehmen derzeit 17 Mitgliedsu­nternehmen der GVD / Cluster Zerspanung­stechnik teil. 15 Mitglieder hätten die Rahmenbedi­ngungen des Projekts erfüllt und konnten ihre Jahresurku­nden entgegenne­hmen.

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