Unfall in Berlin: Geländewagenfahrer vorerst wieder frei
BERLIN (dpa) - Nach dem schlimmen Unfall am Berliner Bahnhof Zoologischer Garten werden drei schwer verletzte Obdachlose weiter in Kliniken behandelt. Der 24-jährige Unfallverursacher – das teilte die Polizei mit – kam nach seiner Vernehmung wieder auf freien Fuß. Neben den auf der Straße lebenden Männern wurden auch drei Passanten leicht verletzt. Der 24-Jährige hatte beim Abbiegen die Kontrolle über seinen Geländewagen verloren und war in die Gruppe gerast. Der Fahrer soll viel zu schnell unterwegs gewesen sein.
Der Fall ist inzwischen der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Es werde von einem Unfall ausgegangen. Ermittelt wird wegen Gefährdung des Straßenverkehrs sowie fahrlässiger Körperverletzung, sagte eine Sprecherin. Zunächst hatte die Polizei Ermittlungen wegen versuchten Totschlags und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr aufgenommen.
Der unverletzte Fahrer war nach dem Unfall zunächst festgenommen worden, noch am Sonntag aber konnte er das Polizeigewahrsam wieder verlassen. Laut Polizei gibt es keine Erkenntnisse, dass er vom Unfallort flüchten wollte. Es lägen auch keine Hinweise vor, dass er in suizidaler Absicht mit dem Wagen in die Gruppe gefahren sei. Dies habe sich aus der Vernehmung des Mannes ergeben.
Ein Atemalkoholtest hatte laut Polizeiangaben etwa 0,7 Promille ergeben. Der Wagen wurde beschlagnahmt. Dem Mann sei auch Blut abgenommen worden. Es gebe keine Hinweise auf eine „Intoxikation durch Betäubungsmittel“, hieß es. Auch gebe es keine Anhaltspunkte für eine politische oder religiöse Motivation, so die Polizei – auf einen Anschlag habe nichts hingedeutet. Auch ein illegales Autorennen schließe man aus.