Gränzbote

Hecken brauchen eine Neigung

Bei zu geradem Schnitt fehlt die Sonneneins­trahlung

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NEUSTADT/HAMBURG (dpa) - Geformte Hecken sind besser nicht gerade. Insbesonde­re, wenn sie höher sind, sollten die Gehölze eine konische Form haben. Sonst erreicht die Sonne nicht ausreichen­d den unteren Heckenteil und dieser wird mit der Zeit kahl. Ausgenomme­n von diesem Ratschlag sind zum Beispiel Hainbuchen sowie andere Gehölze mit geringem Lichtbedar­f. Sie können auch wirklich gerade sein.

Für alle anderen Heckengehö­lze rät die Gartenakad­emie RheinlandP­falz zu fünf bis zehn Prozent Neigung, wobei der untere Teil der Hecke breiter ist als der obere. Eine fünfprozen­tige Neigung werde bei einer zwei Meter hohen Hecke erreicht, wenn die Basis einen Meter und die Krone 80 Zentimeter breit ist, erläutern die Experten.

Naturschüt­zer raten zudem, dass eine zu groß und breit gewordene Hecke erst ab Ende Juli zurückgesc­hnitten werden sollte. Denn bis dahin brüten noch Vögel in dem grünen

Dickicht, und Jungvögel werden gerade erst flügge – eine sensible Zeit für die Eltern. Diese könnten sich durch den Schnitt so sehr gestört fühlen, dass sie ihre Brut aufgeben. Außerdem können Jäger in lichteren Hecken leichter Nester entdecken und zugreifen.

Aber auch mit Blick auf die Pflanzen ist es besser noch etwas länger zu warten, rät der Naturschut­zbund Hamburg. Denn in der zweiten Junihälfte legen viele von ihnen noch mal ordentlich zu – man erspart sich mit etwas mehr Wartezeit also einen zweiten Schnitt.

Erlaubt sind im Sommer ohnehin nur Pflegeschn­itte – also das Entfernen von Zuwachs. Aber nicht mehr. Denn wer Sträucher und auch Bäume radikal kürzen oder komplett entfernen will, muss bis Oktober damit warten. Zwischen 1. März und 30. September ist das laut Bundesnatu­rschutzges­etz verboten. Verstöße können ein hohes Bußgeld zur Folge haben.

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FOTO: KAI REMMERS/DPA Hecken sollten nicht zu gerade sein. Besser ist eine Neigung von fünf bis zehn Prozent, rät die Gartenakad­emie Rheinland-Pfalz.

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