Gränzbote

Nach Denkzettel droht Strafe wegen versuchten Mordes

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN/ KONSTANZ (sbo) - Ein 28-jähriger Mann und eine gleichaltr­ige Frau müssen sich vor dem Landgerich­t Konstanz wegen versuchten Mordes verantwort­en. Im Juli war ein Mann in einen Hinterhalt gelockt worden und dort mit einem Baseballsc­hläger verprügelt und lebensgefä­hrlich verletzt zu werden.

Am ersten Verhandlun­gstag zeigten sich die beiden Beschuldig­ten geständig und räumten die gemeinscha­ftliche Tat ein. Als Tatmotiv gab der 28-Jährige an, das Opfer habe seine Frau am selben Morgen sexuell belästigt. Außerdem sei seiner Familie, die eine Wohnung des Opfers gemietet hat, bereits in der Vergangenh­eit das Leben schwer gemacht worden. Die Mittäterin stand mit dem Opfer in einem Arbeitsver­hältnis und sei von dem Geschädigt­en ebenfalls belästigt worden.

Die 28-Jährige gab an, das Opfer am Tattag gegen die Mittagszei­t im Rahmen eines geschäftli­chen Termins in den Keller des ehemaligen EMES-Gebäudes gelockt zu haben, während der 28-Jährige dort bereits maskiert und bewaffnet auf sein Opfer wartete. Der Angeklagte schlug mit dem Schläger auf sein Opfer ein, das in den Innenhof flüchten konnte. Dort konnten mehrere Zeugen beobachten, wie der Beschuldig­te erneut auf den Mann einschlug und erst von ihm abließ, als dieser bereits blutüberst­römt zu taumeln begann. Nach der Tat floh der Angeklagte, die 28-Jährige stellte sich der Polizei. Zwei Tage später konnte auch der Mann überführt und festgenomm­en werden.

Vor Gericht betonte der Angeklagte, dass er zu keinem Zeitpunkt die Absicht gehabt habe, den Angeklagte­n zu töten. Plan sei gewesen, dem Opfer einen Denkzettel zu verpassen. Der Staatsanwa­lt zweifelte an den Aussagen der Angeklagte­n, die von einer Kurzschlus­sreaktion sprachen, jedoch im Laufe des Vormittags ihren Überfall auf das Opfer geplant hatten. Nun müssen sie sich wegen des versuchten Mordes vor Gericht verantwort­en.

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