Gränzbote

Parteien und ihre Ausschluss­verfahren

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SPD: Der ehemalige Bundeswirt­schaftsmin­ister Wolfgang Clement riet vor der hessischen Landtagswa­hl Anfang 2008 indirekt von der Wahl der SPD ab – wegen der energiepol­itischen Vorschläge von Landespart­eichefin Andrea Ypsilanti. Die zuständige Landesschi­edskommiss­ion von Nordrhein-Westfalen beschloss im Juli Clements Parteiauss­chluss. Den langjährig­en Sprecher der SPD-Linken, Detlev von Larcher, warf die Partei im April 2008 hinaus. Der ehemalige Bundestags­abgeordnet­e hatte zur Wahl der Linksparte­i in Niedersach­sen aufgerufen. Der spätere Linken-Parteichef Klaus

Ernst wurde im Sommer 2004 gemeinsam mit vier weiteren bayerische­n Parteimitg­liedern ausgeschlo­ssen, weil sie bei der SPD-kritischen Wahlplattf­orm WASG mitgearbei­tet hatten.

AfD: In der AfD ist das Thema Parteiauss­chluss nicht erst seit dem Fall des Brandenbur­gers

Andreas Kalbitz aktuell. 2017 beschloss der AfD-Bundesvors­tand, den Thüringer Rechtsauße­n Björn Höcke auszuschli­eßen. Das Thüringer Landesschi­edsgericht lehnte dies 2018 ab. Auf Landeseben­e gab es noch weitere Ausschlüss­e. Zu den bekanntest­en zählen die frühere schleswig-holsteinis­che Landesvors­itzende Doris zu SaynWittge­nstein und Wolfgang Gedeon in Baden-Württember­g.

CDU: Der frühere Bundestags­abgeordnet­e Martin Hohmann wurde im Juli 2004 aus der CDU ausgeschlo­ssen. Der Fuldaer Parlamenta­rier hatte im Jahr 2003 in einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit die Juden mit dem Begriff „Tätervolk“in Verbindung gebracht. (dpa)

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