Drei Brüder erhalten Haft- und Geldstrafen
Amtsgericht spricht Urteil wegen gefährlicher Körperverletzung und Wohnungseinbruch
TUTTLINGEN - Drei Brüder sind am Amtsgericht in Tuttlingen zu Haftund Geldstrafen verurteilt worden. Das Trio soll im November 2017 einen Imbiss-Betreiber brutal niedergeschlagen haben. Sie gehören zu einer Großfamilie, die vor wenigen Jahren aus Singen in den südlichen Teil des Landkreises Tuttlingen gezogen ist. Seither gibt es immer wieder Ärger.
Wegen gefährlicher Körperverletzung und Wohnungseinbruchdiebstahls verurteilte das Schöffengericht des Amtsgerichts Tuttlingen den 25-jährigen Bruder, der bereits einschlägig vorbestraft ist, zu einer Haftstrafe von einem Jahr und neun Monaten. Seine beiden Brüder wurden wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt: Der 32-Jährige, der ebenfalls vorbestraft ist, erhielt eine viermonatige Haftstrafe auf Bewährung. Der 20-Jährige, der bisher eher leichte Delikte begangen hat, wurde zu einer Geldstrafe von 1200 Euro verurteilt.
Im Mittelpunkt des Prozesses stand ein Vorfall von November 2017, Damals soll das Trio einen KebabImbiss-Betreiber brutal niedergeschlagen haben. Ursache war der Vorwurf des 25-Jährigen, der Mann habe sich an seine Freundin heranmachen wollen, was dieser energische bestritt. Nach den Schilderungen des Opfers haben ihn die drei Angreifer an jenem November-Tag aufgefordert, „herauszukommen“und dann wild auf ihn eingeschlagen. „Es war ein Hagel von Faustschlägen“, berichtete er vor Gericht. Er erlitt Platzwunden im Gesicht und Prellungen, musste im Krankenhaus behandelt werden und litt eigenen Angaben zufolge zwei Wochen lang unter den Schmerzen. Die Angeklagten bestritten die Tat.
Dagegen gestand der 25-Jährige einen Einbruch, wenn auch nach einer längeren Bedenkzeit – nachdem das Gericht unter dem Vorsitz von Direktor Thomas Straub angeboten hatte, bei einem Geständnis kleinere Delikte der Anklage fallen zu lassen. Es handelte sich dabei vor allem um Verkehrsvergehen wie Fahren ohne Führerschein oder Urkundenfälschung, die nach Straubs Darstellung bei einer Verurteilung nicht entscheidend ins Gewicht gefallen wären.
Der 25-Jährige, der mit seiner Freundin zwei kleine Kinder hat, gestand den Diebstahl von tausend Euro und mehreren Goldketten bei dem Einbruch. Er erklärte, er habe das Geld für seinen Drogenkonsum gebraucht. Er war seiner Familie im Jahr 2018 nach Verbüßung einer Haftstrafe in die Tuttlinger Kreisgemeinde gefolgt. Im Laufe des Verfahrens wurde bekannt, dass er erst jüngst wegen Wohnungseinbrüchen in Konstanz zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden war.
Zu dem Prozess hatten sich Mitglieder der Großfamilie, darunter auch Frauen und Kinder, friedlich vor dem Amtsgericht versammelt.