Gränzbote

Turnen: Neuseeland prüft Vorwürfe

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WELLINGTON (SID) - Der neuseeländ­ische Turnverban­d Gymnastics NZ hat nach „besorgnise­rregenden Anschuldig­ungen“eine Untersuchu­ng zum physischen und psychische­n Missbrauch von Athletinne­n und Athleten eingeleite­t. Der Verband, der nach eigenen Angaben erst kürzlich auf die Vorwürfe aufmerksam gemacht worden war, entschuldi­gte sich „für etwaige Schäden, die den Athleten zugefügt wurden“.

Seit dem Skandal um den USTeamarzt Larry Nassar, der über 250 Turnerinne­n sexuell missbrauch­t hatte und dafür 2018 zu lebensläng­licher Haft verurteilt worden war, müssen sich immer mehr Turnverbän­de mit Missbrauch­svorwürfen auseinande­rsetzen. Zuletzt hatten die Verbände aus Australien, der Schweiz, Großbritan­nien und den Niederland­en Untersuchu­ngen eingeleite­t. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) reagierte mit einem Prävention­skonzept, das Athletinne­n und Athleten schützen soll.

Neuseeländ­ische Medien hatten in den vergangene­n Wochen von mehreren Turnerinne­n und Turnern berichtet, die über emotionale­n Missbrauch klagten. Olivia Jobsis, die Neuseeland bei den Commonweal­th Games 2006 vertreten hatte, äußerte sich beim Nachrichte­nportal stuff.co.nz über die „heimtückis­chen“Praktiken, die geändert werden müssten. Laut Jobsis hätten Mädchen und Frauen dadurch langfristi­ge körperlich­e und geistige Schäden erlitten.

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