Ohne Training geht es nicht
Erziehungsmethoden sind ein heikles Thema. Darüber, was vermeintlich richtig oder falsch ist, herrscht selten Konsens. Das ist bei der Erziehung von Hunden nicht anders. Natürlich lässt sich darüber streiten, ob ein Familienhund unbedingt im Schutzdienst ausgebildet werden muss. Mit Agility und Co. gibt es auch andere Sportarten, die den Hund auslasten, Gehorsam erfordern und dabei weniger bedrohlich aussehen. Das sei an dieser Stelle aber jedem Halter selbst überlassen.
Viel wichtiger ist hingegen, dass Hundehalter sich tatsächlich mit ihrem Tier beschäftigen und ihre Aufgabe ernst nehmen. Ihnen muss klar sein, dass ein Hund viel Zeit in Anspruch nimmt, dass er mehr ist, als ein Kuscheltier und ein nettes Accessoire für das Familienfoto. Immer wieder kommen Herrchen und Frauchen dieser Verantwortung aber nicht nach. Das Ergebnis ist dann zum Beispiel die kläffende, kleine Fußhupe, die ungestüm auf einen Spaziergänger zuläuft und dabei selbstverständlich „nur spielen“will. Das mag in der Größenordnung eines Chihuahuas vielleicht noch zu verkraften sein. Doch gerade bei größeren Hunden wird mangelndes Wissen um eine artgerechte Haltung und Erziehung schnell zur Gefahr.
Auf dem Hundeplatz in Mühlheim hören die Tiere allesamt aufs Wort – egal ob Schoßhund oder Dobermann. Sie springen niemanden unkontrolliert an, lassen sich abrufen, ziehen nicht an der Leine und hören auch dann noch auf ihre Herrchen, wenn sie abgelenkt werden. Letztlich ist das dem Engagement ihrer Halter zu verdanken, die Woche für Woche mit ihnen auf dem Hundeplatz trainieren und das Gelernte auch zu Hause konsequent umsetzen. Sie haben sich ihre Hunde nicht leichtfertig angeschafft. Und das ist lobenswert – auch wenn der strikte Gehorsam im Gebrauchshundesport nicht jedermanns Sache sein mag.