Gränzbote

DASDANKEDE­RWOCHE

Urlaub.

- Von Matteo Felisoni

F reilich - Zeit fürs neue „Danke der Woche“ Es geht dieses Mal an:

Urlaub.

Ach, ist das nicht schön? Ja, ist es nicht. Wegen der aktuellen Einschränk­ungen fahren wir nämlich im Urlaub nicht weg – wir gehen hinters Haus. Wenn es uns dort zu langweilig wird, sitzen wir vors Haus. Sollte uns die Abenteuerl­ust packen, hocken wir uns einfach auf den Gehweg. Dann beobachten wir fasziniert, wie schnell die heutigen Autos 30 km/h fahren können. Das ist wirklich immer sehr verblüffen­d – früher wären das bestimmt 50 Sachen gewesen!

Du ahnst es ja nicht.

Auch wenn wir den Urlaub zuhause verbringen, lassen wir uns die Zeit natürlich nicht vermiesen: Lieber sage ich anschließe­nd, ich hab’s daheim genossen, als sagen zu müssen, am Urlaubsort hat einer genossen. Wir machen trotzdem einen ganz entspannte­n Urlaub, oder Ferien, wie die Kinder es nennen. Man könnte es auch 'zwischenze­itlichen Ruhestand' nennen, oder gar 'Ruhestrand'. Denn wir haben von Freunden einen Pool bekommen und gehen mit Freuden baden. Wenn uns die Freunde besuchen kommen, gehen wir mit Freunden UND Freuden baden. Und das in Schwaben.

Wie auch immer. Es ist an der Zeit endlich mal nichts zu tun, rein gar nichts, d.h. sämtliche Holzwände abschleife­n und frisch streichen. Dann das gleiche nochmal am Geländer auf Balkonien. Anschließe­nd ab in den Süden des Hauses, um den Keller aufzuräume­n – damit man auch unabhängig vom Wetter in d’Schwitz kommt. Und sollte noch Zeit übrig sein, sortieren wir halt die Grashalme nach Farben – das ist zwar mitunter eine trockene Angelegenh­eit, aber eine Beschäftig­ung ist es allemal. Und letztes Jahr wäre das schwierige­r gegangen. Ist aber auch nicht wild – solange das Wetter mitspielt, ist irgendwie trotzdem alles im grünen Bereich!

Aber woher kommt ‚Urlaub‘ eigentlich? Vom Chef jedenfalls nicht, denn er oder sie gibt ihn nur… frei. Ich habe das mal recherchie­rt: Es geht offenbar auf „Erlaubnis“zurück. Das hätte ich gar nicht vermutet. Letzten Herbst habe ich altes Laub auf einem Waldweg liegen sehen. Da dachte ich mir noch, das könne buchstäbli­ch Urlaub sein, schließlic­h lag das schon ewig dort, verstehst du? Nein? Ich auch nicht. Ich sag’s frei raus: Ich mache jetzt nur noch das, worauf ich Lust habe. Zur Not auch bei sommerlich­en Temperatur­en von 11° C, kühlem Regen und erfrischen­dem Wind. Mit Verlaub: Es wird herrlich.

Naja, also Danke.

P.S. Und was gibt es heute Abend noch? Urlaub. Morgen auch.

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