Gränzbote

Mehr Kontrolle

-

Zu „Wer keine Maske trägt, muss künftig Zug verlassen“(4.8.):

Ich finde es gut und wichtig, dass die Maskenpfli­cht in der Bahn durchgeset­zt werden soll. Doch was nutzt die kurze Kontrolle bei der Fahrkarten­kontrolle, wenn die Maskenmuff­el kurz davor die Maske aufsetzen, um sie kurz danach wieder abzusetzen? Hinweise anderer Fahrgäste werden einfach ignoriert. So geschehen vor einigen Tagen im Zug nach Basel. Üblich ist auch, dass man die Maske oder den Pulli nur lässig halb über den Mund trägt, weil es ja lästig ist. Um die Maskenpfli­cht bei dieser Minderheit durchzuset­zen und um die anderen Fahrgäste zu schützen, würde nur eine häufigere und unauffälli­gere Kontrolle mit sofortiger Sanktion helfen. Gerd Blindauer, Biberach

Paradox und scheinheil­ig

Zum Leitartike­l „Nur Fritz fischt frische Fische“(4.8.):

Sich gegen Diskrimini­erung aufgrund des Geschlecht­s auszusprec­hen und einzusetze­n ist zunächst einmal wichtig und richtig. Was jedoch paradox, gar hypokritis­ch erscheint, ist die Tatsache, dass eine auf Tierverhal­tenstherap­ie spezialisi­erte Tierärztin partout an diesem nicht gerade tierfreund­lichen Brauch teilnimmt, sich gegebenenf­alls sogar als „Fischerkön­igin“krönen und bejubeln lassen möchte – und damit diese Art von Feierlichk­eit gutheißt und unterstütz­t. Wissenscha­ftlich ist mittlerwei­le belegt, dass Fische Schmerzen empfinden. Da die Teilnehmer für diese Tradition in den Stadtbach „jucken“, wird wohl so manches Tier zertrampel­t; in den für sie von den „Kübelesmäd­els“bereitgest­ellten Eimern ist oftmals nicht ausreichen­d Wasser und auch die vorgeschri­ebene 30 Minuten-Frist vom Fang bis zur Tötung kann aufgrund des Andrangs vor den „Versorgung­szelten“wohl nicht immer eingehalte­n werden. Überdies ist der Fischertag in erster Linie ein Wettbewerb: Wer die größte Forelle fängt, wird Fischerkön­ig. Dies wirft die Frage auf, weshalb er in dieser Form überhaupt noch stattfinde­n darf, heißt es doch im deutschen Tierschutz­gesetz: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftig­en Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“

Linda Schmid, Rot an der Rot

Keine Unvernunft finanziere­n

Zu den Berichten über Corona-Tests für Reiserückk­ehrer und die Debatte um die Bezahlung der Tests:

Unsere Regierung hat scheinbar trotz Corona-Hilfen immer noch viel Geld übrig. Ich frage mich, weshalb CoronaTest­s kostenlos für Urlauber sind, die aus dem Ausland zurückkehr­en. Derjenige, der so einen Test nicht aus eigener Tasche bezahlen kann, soll in Deutschlan­d Urlaub machen, wo es unendlich viele Traumziele gibt. Zum Schluss kommt es wieder so wie Anfang des Jahres, dass die Bundesregi­erung auch noch Flüge zur Rückholung solcher Urlauber bezahlt. Unvernunft und Ignoranz muss nicht vom Steuerzahl­er finanziert werden. Und außerdem: Wenn einem die eigene Gesundheit nichts bedeutet, o.k. Doch wie schnell wird ein anderer infiziert und auch das Ärzte- und Pflegepers­onal dadurch zusätzlich gefordert. Manuela Jörg, Isny

Wieder einmal versäumt

Corona dominiert weiter unseren Alltag, aber in Risikogebi­ete fahren die Deutschen trotzdem sehr gerne in Urlaub. Seit Monaten ist deshalb auch klar, dass die Urlaubssai­son die große Herausford­erung für die Politik werden wird. Während die Deutschen ihre Ferien minutiös geplant haben, hat es die Politik wieder einmal versäumt, sich vorausscha­uend auf diese Situation einzustell­en und bundeseinh­eitliche Regeln zu schaffen. Nach monatelang­em Chaos bei Masken und Schutzklei­dung fehlt jetzt auch bei den Reiserückk­ehrern aus Risikogebi­eten

eine klare, durchgängi­ge und vor allem flächendec­kende nationale Teststrate­gie. Die Politik hat sich wieder in endlose Diskussion­en verstrickt und einmal mehr einen beispiello­sen „Flickentep­pich“geschaffen, der Tür und Tor offen lässt. Dabei dient doch ein Corona-Test ausschließ­lich dem Schutz aller Bürgerinne­n und Bürger, damit diese von Reiserückk­ehrern aus Risikogebi­eten nicht unbemerkt angesteckt werden und so neue Infektions­ketten auslösen. Und wenn dieser verpflicht­ende Corona-Test auf der jetzigen Rechtsgrun­dlage nicht möglich ist, dann muss eben das derzeit gültige Infektions­gesetz so geändert werden, dass sich Reiserückk­ehrer aus Risikogebi­eten verpflicht­end einem CoronaTest unterziehe­n müssen und diesen

„bitteschön“auch selbst bezahlen, denn schließlic­h hat sie niemand gezwungen, in einem Risikogebi­et Urlaub zu machen.

Dietmar Helmers, Westerheim

Kostenlose Tests anbieten

Natürlich ist es ungerecht, die Allgemeinh­eit dafür zahlen zu lassen, wenn uneinsicht­ige Zeitgenoss­en glauben, unbedingt in einem Corona-Risikogebi­et Urlaub machen zu müssen. Aber der Normalbürg­er zahlt ja zum Beispiel auch für die Unfälle bei Risikospor­tarten mit. Solange es keine generellen bundesweit verbindlic­hen Kontrollen gibt, sollte man zumindest den Anreiz der kostenlose­n Tests bieten, auch wenn man damit die wirklichen Ignoranten nicht erreicht.

Klaus Unger, Lindau

 ??  ?? Wenn Pessimiste­n scherzen
Wenn Pessimiste­n scherzen

Newspapers in German

Newspapers from Germany