„Schönster Albaufstieg im Land“ist fertig
Autos können nach Straßensanierung für 3,5 Millionen Euro wieder aufs Klippeneck fahren
DENKINGEN - Es führt zwar keine Autobahn von Denkingen auf das Klippeneck, doch nach Jahrzehnten geduldigen Wartens ist nach längerer Bauzeit die L 433 a als quasi nagelneue Straße im Beisein von 50 Personen wieder eröffnet worden. „Wir müssen zeigen, dass das öffentliche Leben nicht stillsteht und dass wir die vorgegebenen Regeln ernst nehmen und dennoch eine Veranstaltung wie die heutige durchführen können“, sagte Bürgermeister Rudolf Wuhrer. Er dankte allen, die zur Sanierung beigetragen haben. Diese kostete 3,5 Millionen Euro.
„Das Werk ist meisterlich gelungen. Anerkennung für die anspruchsvolle Arbeit“, lobte Wuhrer. Ein Großteil der Straße wurde bereits im vergangenen Jahr saniert. Der Durchbruch für den letzten und schwierigsten, teuersten Abschnitt war bei einem Gespräch zwischen Minister Guido Wolf und Verkehrsminister Herrmann in Stuttgart gelungen. Für alle, die Unannehmlichkeiten wie Umleitungen, Staub und Dreck durch die Baustelle hinnehmen mussten, verkündete Wuhrer: „Als Entschädigung erhalten Sie ab heute eine der schönsten Straßen in unserer Region, ja ich behaupte einmal, den schönsten Albaufstieg im Land.“
Deshalb freue sich Denkingen, die Segelflieger, die Anlieger und Wanderer, dass man mit einer neu sanierten, nunmehr verkehrssicheren Straße wieder den Hausberg Klippeneck anfahren könne.
Eine qualifizierte Sanierung, schon wegen der Hangsicherung, sei ihm stets wichtig gewesen, sagte Guido Wolf. Mit der heutigen Veranstaltung sei in schwieriger Zeit ein Zeichen gesetzt worden, „dass es weiter geht“.
Als Vertreter des Regierungspräsidiums listete Abteilungsleiter Claus Walter die Arbeiten auf. Der
Unterstützung aus Politik, Raumschaft und vor allem dem Einsatz der Gemeinde Denkingen sei es zu verdanken, die Aufnahme der L 433a in das 2019 aufgelegte Steigenprogramm des Landes zu bewirken. Das Land habe für diese 3,5 Kilometer lange Strecke 3,5 Millionen Euro in die Hand genommen.
Im ersten Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt von Denkingen L 433 mit Sanierung der Wettbachbrücke fallen für das Land 740 000 Euro an. Ein zweiter Bauabschnitt vom Ortsanfang bis zur Wettbachbrücke folgt. Die L 433 zwischen Denkingen und Gosheim wird auf 3,4 Kilometern dreispurig für 3,5 Millionen Euro ausgebaut.
Erster Landesbeamter Stefan Helbig freute sich, dass der „Weg zum Sonnenbalkon des Landkreises wieder frei“sei. 3,5 Millionen Gesamtauftragswert, davon allein 2,8 Millionen für 800 Meter (Hangsicherung) müssten erst einmal geschultert werden. Im Steigenprogramm sei mit der L 433a auch die Schwäbische Alb, die Ostflanke des Regierungsbezirks, nicht vergessen worden.
Am meisten über die Öffnung freuen sich indessen die Bewohner auf dem Klippeneck. Claudia Fuchs fühlte sich durch die Straßensperrung tatsächlich wie eingesperrt. Das Befahren der Umleitungsstrecke durch den Wald habe auch ihrem Auto keine Freude bereitet. „Jetzt ist es tatsächlich ruiniert und kaputt. Wir mussten ein neues kaufen.“
Dagegen fühlte sich Brunhilde Weiß nach wie vor auf dem Klippeneck hervorragend, dank „der besten Luft. Manchmal hatte ich allerdings den Eindruck, ich befände mich in Quarantäne.“Doch dann fuhr sie mit dem Auto über Böttingen und Gosheim zum Einkaufen.
Christine Neugebauer fand die Zeit „herrlich und toll. Niemand raste mit 120 Stundenkilometern durch die Gegend und überfuhr meine Katze“.