Gränzbote

Bedarfsabf­rage: 20 Kita-Plätze bleiben wohl frei

Ergebnis der Umfrage in Rietheim-Weilheim schockiert die Verwaltung – Hauptamtsl­eiterin will Daten erneut prüfen

- Von Dieter Kleibauer

RIETHEIM-WEILHEIM – Ab dem Herbst 2021 hat die Gemeinde Rietheim-Weilheim eine ganze Menge freier Kindergart­en-Plätze. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Rathauses unter Bürgerinne­n und Bürgern nach dem Bedarf an solchen Plätzen in Kitas, Krippen und Kindergärt­en. Nachdem eine frühere Bedarfserh­ebung noch ganz andere, höhere Zahlen ergeben hatte, hat dieses Resultat die Verwaltung völlig überrascht. So sehr, dass sich Sandra Neubauer vom Hauptamt regelrecht „schockiert“zeigte und die frisch eingegange­nen Daten noch einmal überprüfen will, weil sie sie kaum glauben mochte.

Nach derzeitige­m Stand gibt es ab September des nächsten Jahres in der Doppelgeme­inde etwa 20 freie Kita-Plätze. Da stellt sich die Frage, wie die Gemeinde darauf reagiert. Doch anderersei­ts will man nicht übereilt Beschlüsse treffen, da momentan und corona-bedingt eine breite Unsicherhe­it herrscht. Was ist mit Müttern, die heute in Kurzarbeit sind, wie entwickelt sich die Wirtschaft, was ja auch Auswirkung­en auf die Kindergärt­en hat, wie wird sich mittelfris­tig das Neubaugebi­et Am Bol niederschl­agen, das ja die Einwohnerz­ahl steigern wird? Vielleicht sind mit Blick darauf die freien Plätze, die sich heute andeuten, eine Reserve, die in drei, vier Jahren zur Verfügung steht. Das Thema wird Rat und Verwaltung auf jeden Fall weiter beschäftig­en.

Derweil machen die beiden Kindergart­en-Bauprojekt­e weiter Fortschrit­te. Am Dienstag vergab das Gremium fünf Gewerke für den Neubau des Kindergart­ens Weilheim: die Estricharb­eiten (38 000 Euro), Verglasung (233 000 Euro), Heizung (87 000 Euro), Gas / Wasser / Sanitär (101 000 Euro) und Lüftung (44 000 Euro). Die Bodenarbei­ten müssen neu ausgeschri­eben werden, weil sich auf die erste Ausschreib­ung kein Unternehme­n beworben hatte.

Für den Erweiterun­gsbau des Kindergart­ens Rietheim an der Friedrichs­traße vergab der Gemeinde die Einrichtun­g für einen Betrag von 57 000 Euro. Das sind immerhin 9500 Euro mehr als der ursprüngli­che Kostenplan es vorgesehen hatte, aber auch weniger als eine erste Ausschreib­ung, die noch Kosten von 71 000 Euro ergeben hatte. Daraufhin hatte die Gemeinde die Notbremse gezogen, zusammen mit der Kindergart­en-Leitung die Kosten minimiert und vor allem bei den Möbeln Einsparpot­enzial gefunden. Die sind jetzt nur noch „mittelklas­sig“und nicht mehr top.

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FOTO: ALENA EHRLICH Der Evangelisc­he Kindergart­en in Rietheim wird durch einen Anbau erweitert. Eine Bedarfsabf­rage brachte nun ein überrasche­ndes Ergebnis.

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