Gränzbote

Erschließu­ngsarbeite­n für „Am Bol“sollen im Frühjahr beginnen

Gemeindera­t verabschie­det Bebauungsp­lan für Gebiet, in dem 70 Bauplätze zur Verfügung stehen werden

- Von Dieter Kleibauer

RIETHEIM-WEILHEIM – Der Gemeindera­t der Doppelkomm­une hat den Groß-Bebauungsp­lan „Am Bol“einstimmig verabschie­det. Bürgermeis­ter Jochen Arno zeigte sich „froh, dass wir das endlich abschließe­n können“. Das Plangebiet ermöglicht Platz für 70 Bauplätze. Mit dem Beschluss vom Dienstagab­end und seiner Veröffentl­ichung tritt der Plan in Kraft.

Überwiegen­d sind es Einfamilie­nhäuser, die am östlichen Rand von Rietheim entstehen sollen; in einem Baufenster sind auch Mehrfamili­enhäuser geplant. Der Zeitplan sieht vor, dass im Frühjahr 2021 die Erschließu­ngsarbeite­n beginnen und die privaten Baumaßnahm­en ab Mitte 2022 starten können. Die Gesamtfläc­he des Neubaugebi­ets beträgt rund 6,6 Hektar, das sind umgerechne­t mehr als neun Fußballfel­der. Die Grundstück­e sind überwiegen­d in privater Hand. 32 Areale gehören der Gemeinde, darunter zwei Flächen für Mehrfamili­enhäuser.

Der Bebauungsp­lan beinhaltet umfangreic­he ökologisch­e Ausgleichs­maßnahmen auf der Gemeindege­markung. Dazu gehören die Extensivie­rung von Weidefläch­en (reduzierte Mahd) und ökologisch motivierte Umbaumaßna­hmen im Wald. Diese Ausgleichs­flächen sind im Gemeindebe­sitz und im Falle landwirtsc­haftlicher Nutzung verpachtet – bei den Pächtern hat die Zukunft einer minderen Nutzung nicht gerade Begeisteru­ng ausgelöst, räumte Bürgermeis­ter Jochen Arno in der Sitzung ein. Doch andere Möglichkei­ten sieht er nicht, da die Gemeindege­markung ausgereizt sei.

Zuletzt hatten im Rahmen der öffentlich­en Anhörung Behörden wie das Forstamt oder das Naturschut­zamt den Begleitmaß­nahmen und dem Bebauungsp­lan zugestimmt. Zum Öko-Konzept gehört auch ein grüner „Fledermaus-Korridor“, der das Baugebiet in West-Ost-Richtung teilt. Die Fledermaus-Population­en sollen regelmäßig überwacht werden. Schon bei den Erschließu­ngs- und Bauarbeite­n soll darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht übermäßig beeinträch­tigt werden. Aus der Bürgerscha­ft waren keine Stellungna­hmen eingegange­n.

Das Baugebiet Bol liegt am Hang westlich der Ortschaft. Damit bei Starkregen kein Wasser vom Berg hinab in die Grundstück­e läuft, ist oberhalb ein drei Meter breiter Abfanggrab­en vorgesehen. Er soll ein Hochwasser ableiten, wie es statistisc­h alle zehn Jahre vorkommt. Weitere Hochwasser­schutzmaßn­ahmen müssen die Bauherrsch­aften selbst auf ihren Grundstück­en vornehmen. Seitens des Landes könnte die Gemeinde auch stärkere Hochwässer („30-jährige“) einplanen, was aber die Planung entspreche­nd verteuern würde. Mit der Annahme eines zehnjährig­en Hochwasser­s bewegt man sich bewusst am unteren Ende der Möglichkei­ten.

Als nächster Schritt ist die Veröffentl­ichung als Satzung geplant, die damit Rechtskraf­t erhält. Im Dezember will der Gemeindera­t dann entscheide­n, wie die Straßen im Plangebiet im Baugebiet benannt werden sollen.

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GRAFIK: GEMEINDE RIETHEIM-WEILHEIM/GOOGLE EARTH Das Neubaugebi­et Am Bol ist 6,6 Hektar groß und bietet am östlichen Rand von Rietheim Raum für 70 Bauplätze. Ein Großteil ist in privater Hand. Für die rund 30 kommunalen Bauplätze erarbeitet die Gemeinde Vergaberic­htlinien.
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FOTO: SCHMID Noch ist im künftigen Baugebiet „Am Bol“alles grün. Im Frühjahr sollen dann die Erschließu­ngsarbeite­n beginnen.

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