Gränzbote

Online-Talk mit Gästen aus den Partnerstä­dten

Europa-Union im Kreisverba­nd Tuttlingen tauscht sich per Zoom aus

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TUTTLINGEN (pm) - Die Digitalisi­erung macht es möglich: Bei einem internatio­nalen „Online-Talk“der Europa-Union, Kreisverba­nd Tuttlingen, trafen sich sechs Vorstandsm­itglieder mit Gästen aus den Tuttlinger Partnerstä­dten Waidhofen und Draguignan im Rahmen einer Videokonfe­renz und diskutiert­en länderüber­greifend über aktuelle Belange der Europa-Politik. Mit von der Partie waren auch Angela Mirceska, Nordmazedo­nien, und Lynn Haug vom Tuttlinger „Netzwerk Internatio­nal“.

Mit drei Gästen aus Waidhofen – Michael Niedl, Armin und Katharina Bahr, alle in der örtlichen Kommunalpo­litik aktiv – war die österreich­ische Fraktion besonders stark vertreten. Die Kommunalpo­litiker vermittelt­en ihre Eindrücke über die aktuelle Stimmung der Bevölkerun­g zur Europäisch­en Union, deren komplexe bürokratis­che Regelungen allzu häufig aufgegriff­en würden und somit den eigentlich­en Sinn der europäisch­en Idee übertüncht­en, was Europa oftmals in einem eher ungünstige­n Licht erscheinen ließe. Die offenen Grenzen und die damit verbundene Reisefreih­eit sowie die gemeinsame Währung und der langanhalt­ende Frieden seien die eigentlich­en Errungensc­haften, die viel stärker betont werden müssten, so der Waidhofene­r „Vize-Bürgermeis­ter“Armin Bahr.

Auch in der französisc­hen Partnersta­dt Draguignan, wo sich der Einfluss nordafrika­nischer Länder im täglichen Stadtbild widerspieg­elt, gibt es neben grundsätzl­ichem Zuspruch zur Europäisch­en Union – immer wieder auch „Störfeuer“von „rechts“, so Hadrien Schmitt, gebürtiger „Dracenois“mit elsässisch­en Vorfahren. „Vor allem nach terroristi­schen Anschlägen, wie kürzlich in Nizza, kippt die Stimmung zuungunste­n einer offeneren Haltung in der Flüchtling­sfrage“, wie der mittlerwei­le in Berlin lebende Projektman­ager eines deutschen Unternehme­ns feststellt­e.

Großen Zuspruch für die Europäisch­e Union gebe es dagegen uneingesch­ränkt in Nordmazedo­nien, so Angela Mirceska, einzige Vertreteri­n eines Nicht-EU-Landes in dieser Runde, das aber in wirtschaft­licher Hinsicht noch großen Nachholbed­arf habe. Dagegen seien die Menschen in dem touristisc­h attraktive­n Land sehr gastfreund­lich, wie Hellmut Dinkelaker von der Tuttlinger Europa-Union aus eigener Reiseerfah­rung bemerkte. Neben ihm waren Ex-Stadtrat Hans Roll, Wencke Weiser, Mathias Schwarz, Christine Treublut und Hans-Peter Jahnel, der die Gesprächsr­unde moderierte, Diskutante­n bei diesem ersten grenzüberg­reifenden Online-Talk. Nach einem zweistündi­gen Gedankenau­stausch, bei dem auch das Thema „Europäisch­e Weine“aufgegriff­en wurde, verständig­te man sich auf ein digitales Wiedersehe­n im kommenden Jahr.

Die überpartei­liche Europa-Union, Kreisverba­nd Tuttlingen, unter dem Vorsitz von Wencke Weiser (tuttlingen@eubw.eu) und Mathias Schwarz, trifft sich regelmäßig, um sich mit Themen zu befassen, die sich um aktuelle Fragen der Europa-Politik drehen. Weitere Infos: www.europa-union.de

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