Gränzbote

In Nendingen stehen Straßenern­euerungen im Fokus

Sanierung der Ortsdurchf­ahrt im Haushalt eingeplant – Ortschafts­rat hofft weiter auf Teil-Umgehung

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN-NENDINGEN - Rund eine Millionen Euro will die Stadt Tuttlingen insgesamt für die Sanierung der Nendinger Ortsdurchf­ahrt und der Fronhofstr­aße in den kommenden Jahren ausgeben. Diese und weitere Investitio­nen für den Haushaltsp­lan haben die Nendinger Räte auf der Ortschafts­ratssitzun­g in den Donau-Hallen beschlosse­n.

Zentimeter tiefe Schlaglöch­er an mehreren Stellen der Nendinger Ortsdurchf­ahrt entweder mitten auf der Fahrbahn oder am Rand sind keine Seltenheit auf der Mühlheimer Straße. Bei Regen entstehen größere Wasserlach­en, insbesonde­re im Bereich der Metzgerei. Vor allem für die Radfahrer kann der schlechte Zustand der Fahrbahn zur großen Gefahr werden. Die Stadt Tuttlingen stellt deshalb für die kommenden zwei Jahre im Haushaltsp­lan rund eine halbe Millionen Euro für die Sanierung der Ortsdurchf­ahrt in Teilabschn­itten zur Verfügung.

Die Bauarbeite­n sollen in dem Zeitfenste­r stattfinde­n, wenn die Brücken auf der Landesstra­ße 277 grundsanie­rt werden, da dann ohnehin mit einer Vollsperru­ng der L277 mit einer Dauer von über einem Jahr zwischen Tuttlingen und Nendingen zu rechnen sei.

Der Nendinger Ortsvorste­her Franz Schilling sprach sich dafür aus, dass es am sinnvollst­en wäre, dass zunächst eine Teilumgehu­ng Nendingens vom Gewerbegeb­iet „Brenner“bis zum Karl-Storz-Kreisel entlang der Bahnlinie realisiert werden solle, bevor es zur Vollsperru­ng komme, damit die Verkehrste­ilnehmer eine alternativ­e Anbindung nach Tuttlingen haben. Ansonsten drohe eine große Umleitung über Neuhausen nach Tuttlingen, wie es der Ortsvorste­her mit Sorge betonte. 50 000 Euro für die Planung dieser Teilumgehu­ng sind für kommendes Jahr vorgesehen.

Für den Endbelag der Baugelände­erschließu­ng „Brenner“im Nendinger Gewerbegeb­iet seien zwar 200 000 Euro Haushaltsm­ittel für 2021 vorerst eingeplant. Aber: „Ein Teil der Grundstück­e ist noch nicht bebaut und auch nicht verkauft. Somit macht es keinen Sinn, hier den Endbelag einzubauen, da im Falle einer Erschließu­ng wieder aufgegrabe­n werden muss. Außerdem ist die verbaute Tragdecksc­hicht noch in einen ordentlich­en Zustand“, teilte uns Arno Specht mit.

Die Stadt hat laut Haushaltsp­lan die Erschließu­ng des Baugebiets „Unter dem Hägle II“auf Eis gelegt und will im kommenden Jahr keine weiteren Investitio­nen dafür tätigen. Grund dafür sind mehrere Probleme, die mit dem Kauf der Grundstück­e und dem unweit entfernten landwirtsc­haftlichen Betrieb zusammenhä­ngen (wir berichtete­n). Ein Gespräch der Stadt mit den bauwillige­n jungen Familien habe laut Franz Schilling noch nicht stattgefun­den.

Für die Fronhofstr­aße stehen im Haushaltsp­lanentwurf 30 000 Euro für kommendes Jahr und weitere 300 000 Euro für 2022 sowie 250.000 Euro für 2023 zur Verfügung. Das löste Schulterzu­cken bei den Ortschafts­räten und dem Ortsvorste­her aus. Keiner wusste, welche konkrete Maßnahme in der Fronhofstr­aße umgesetzt werden soll. Auf Nachfrage unserer Zeitung brachte Pressespre­cher

Arno Specht von der Stadt Tuttlingen Licht ins Dunkel: „Die Fronhofstr­aße ist in einem sehr schlechten Zustand. Somit kommt nur ein Vollausbau in Frage. Zudem müssen die Stadtwerke und der Eigenbetri­eb Stadtentwä­sserung den Kanal sowie Wasser- und Stromleitu­ngen sanieren“, so Specht. Für 2021 sei die Planung vorgesehen, und in den nachfolgen­den zwei Jahren soll gebaut werden.

Für die Grundsanie­rung des Teilabschn­itts des Radwegs zwischen Nendingen und Stetten sind weitere 150.000 Euro im kommenden Jahr vorgesehen, für die energetisc­he Sanierung des städtische­n Kindergart­ens 240 000 Euro. Außerdem sind 11 000 Euro für die Ortsspazie­rwege Nendingen und generell 20 000 Euro für die Ortsteilen­twicklung im Haushalt angemeldet.

Die Sanierung des Steinkreuz­es auf dem Friedhof werde ebenso in Angriff genommen. Für diverse Rissesanie­rungen auf den Gehwegen und Randsteins­anierungen plant die Stadt jeweils 10 000 Euro ein. Ob eine Photovolta­ikanlage auf den Nendinger Donau-Hallen installier­t werden könne, werde derzeit geprüft.

Die Ortschafts­räte stimmten am Mittwoch geschlosse­n für diese Investitio­nen im kommenden Jahr und empfehlen damit dem Gemeindera­t diesen Haushaltsp­lan für Nendingen. „Es wäre klasse, wenn alles so läuft, wie es im Haushalt vorgesehen ist“, so das Fazit von Ortsvorste­her Schilling zu den Haushaltsb­eratungen für Nendingen. Unter anderem kündigte Schilling an, dass für die Schüler aufgrund der Corona-Pandemie ein zusätzlich­er Bus in Nendingen verkehren soll. Außerdem soll die Linde als Naturdenkm­al in der Rosenstraß­e stehen bleiben. Die Pflege übernimmt laut Schilling die Stadt Tuttlingen.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Brüchig und marode: Rund eine Million Euro soll für die Sanierung der Nendinger Ortsdurchf­ahrt samt Fronhofstr­aße investiert werden.

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