In Nendingen stehen Straßenerneuerungen im Fokus
Sanierung der Ortsdurchfahrt im Haushalt eingeplant – Ortschaftsrat hofft weiter auf Teil-Umgehung
TUTTLINGEN-NENDINGEN - Rund eine Millionen Euro will die Stadt Tuttlingen insgesamt für die Sanierung der Nendinger Ortsdurchfahrt und der Fronhofstraße in den kommenden Jahren ausgeben. Diese und weitere Investitionen für den Haushaltsplan haben die Nendinger Räte auf der Ortschaftsratssitzung in den Donau-Hallen beschlossen.
Zentimeter tiefe Schlaglöcher an mehreren Stellen der Nendinger Ortsdurchfahrt entweder mitten auf der Fahrbahn oder am Rand sind keine Seltenheit auf der Mühlheimer Straße. Bei Regen entstehen größere Wasserlachen, insbesondere im Bereich der Metzgerei. Vor allem für die Radfahrer kann der schlechte Zustand der Fahrbahn zur großen Gefahr werden. Die Stadt Tuttlingen stellt deshalb für die kommenden zwei Jahre im Haushaltsplan rund eine halbe Millionen Euro für die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Teilabschnitten zur Verfügung.
Die Bauarbeiten sollen in dem Zeitfenster stattfinden, wenn die Brücken auf der Landesstraße 277 grundsaniert werden, da dann ohnehin mit einer Vollsperrung der L277 mit einer Dauer von über einem Jahr zwischen Tuttlingen und Nendingen zu rechnen sei.
Der Nendinger Ortsvorsteher Franz Schilling sprach sich dafür aus, dass es am sinnvollsten wäre, dass zunächst eine Teilumgehung Nendingens vom Gewerbegebiet „Brenner“bis zum Karl-Storz-Kreisel entlang der Bahnlinie realisiert werden solle, bevor es zur Vollsperrung komme, damit die Verkehrsteilnehmer eine alternative Anbindung nach Tuttlingen haben. Ansonsten drohe eine große Umleitung über Neuhausen nach Tuttlingen, wie es der Ortsvorsteher mit Sorge betonte. 50 000 Euro für die Planung dieser Teilumgehung sind für kommendes Jahr vorgesehen.
Für den Endbelag der Baugeländeerschließung „Brenner“im Nendinger Gewerbegebiet seien zwar 200 000 Euro Haushaltsmittel für 2021 vorerst eingeplant. Aber: „Ein Teil der Grundstücke ist noch nicht bebaut und auch nicht verkauft. Somit macht es keinen Sinn, hier den Endbelag einzubauen, da im Falle einer Erschließung wieder aufgegraben werden muss. Außerdem ist die verbaute Tragdeckschicht noch in einen ordentlichen Zustand“, teilte uns Arno Specht mit.
Die Stadt hat laut Haushaltsplan die Erschließung des Baugebiets „Unter dem Hägle II“auf Eis gelegt und will im kommenden Jahr keine weiteren Investitionen dafür tätigen. Grund dafür sind mehrere Probleme, die mit dem Kauf der Grundstücke und dem unweit entfernten landwirtschaftlichen Betrieb zusammenhängen (wir berichteten). Ein Gespräch der Stadt mit den bauwilligen jungen Familien habe laut Franz Schilling noch nicht stattgefunden.
Für die Fronhofstraße stehen im Haushaltsplanentwurf 30 000 Euro für kommendes Jahr und weitere 300 000 Euro für 2022 sowie 250.000 Euro für 2023 zur Verfügung. Das löste Schulterzucken bei den Ortschaftsräten und dem Ortsvorsteher aus. Keiner wusste, welche konkrete Maßnahme in der Fronhofstraße umgesetzt werden soll. Auf Nachfrage unserer Zeitung brachte Pressesprecher
Arno Specht von der Stadt Tuttlingen Licht ins Dunkel: „Die Fronhofstraße ist in einem sehr schlechten Zustand. Somit kommt nur ein Vollausbau in Frage. Zudem müssen die Stadtwerke und der Eigenbetrieb Stadtentwässerung den Kanal sowie Wasser- und Stromleitungen sanieren“, so Specht. Für 2021 sei die Planung vorgesehen, und in den nachfolgenden zwei Jahren soll gebaut werden.
Für die Grundsanierung des Teilabschnitts des Radwegs zwischen Nendingen und Stetten sind weitere 150.000 Euro im kommenden Jahr vorgesehen, für die energetische Sanierung des städtischen Kindergartens 240 000 Euro. Außerdem sind 11 000 Euro für die Ortsspazierwege Nendingen und generell 20 000 Euro für die Ortsteilentwicklung im Haushalt angemeldet.
Die Sanierung des Steinkreuzes auf dem Friedhof werde ebenso in Angriff genommen. Für diverse Rissesanierungen auf den Gehwegen und Randsteinsanierungen plant die Stadt jeweils 10 000 Euro ein. Ob eine Photovoltaikanlage auf den Nendinger Donau-Hallen installiert werden könne, werde derzeit geprüft.
Die Ortschaftsräte stimmten am Mittwoch geschlossen für diese Investitionen im kommenden Jahr und empfehlen damit dem Gemeinderat diesen Haushaltsplan für Nendingen. „Es wäre klasse, wenn alles so läuft, wie es im Haushalt vorgesehen ist“, so das Fazit von Ortsvorsteher Schilling zu den Haushaltsberatungen für Nendingen. Unter anderem kündigte Schilling an, dass für die Schüler aufgrund der Corona-Pandemie ein zusätzlicher Bus in Nendingen verkehren soll. Außerdem soll die Linde als Naturdenkmal in der Rosenstraße stehen bleiben. Die Pflege übernimmt laut Schilling die Stadt Tuttlingen.