Gränzbote

Andreas Maiers Ideen gegen Corona

Der Deißlinger hat Vorstellun­gen zur Weiterentw­icklung der Corona-Warn-App entwickelt

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LANDKREIS ROTTWEIL (pm) - Andreas Maier hat sich intensiv mit der Corona-Warn-App befasst und ist sich sicher: Diese App könnte eine Geheimwaff­e gegen die Pandemie sein - wenn man sie denn richtig anwendete. In einem fünfseitig­en Papier stellt er eine Strategie vor und versucht, die Politik ins Boot zu holen.

Während Bund und Länder immer neue Maßnahmen beschließe­n, geht Andreas Maier, Familienva­ter aus Deißlingen, einer anderen Spur nach, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Maier ist von zu Hause kein Virologe, kein ITExperte, kein Politiker. Aber er verfügt über einen klugen Kopf, der imstande ist, über den Tellerrand zu blicken.

Schon früh, sagt Maier im Gespräch mit der Presse, habe er sich mit den digitalen Möglichkei­ten befasst, dem Corona-Virus Herr zu werden. Schon im Frühjahr war er der Überzeugun­g: Mithilfe digitaler Möglichkei­ten könnten sich die Fallzahlen im Zaun halten oder – in der jetzigen Phase – minimieren.

Sein Leitspruch, den er zur Eindämmung der Krise erkoren hat, lautet: „digital statt analog, einfach statt komplizier­t und miteinande­r statt gegeneinan­der“. Seine Langfrists­trategie teilt er in mehrere Phasen ein. Er selbst sagt, die Idee sei nicht neu, doch etwas besseres habe er in jüngster Zeit noch nicht gelesen.

Im Kern geht es darum, die Corona-Warn-App strikt und flächendec­kend anzuwenden – das soll freilich auf freiwillig­er Basis geschehen, so Maier. So könnte man die Kontaktnac­hverfolgun­g beschleuni­gen und Kontaktket­ten unterbrech­en. Durch die App-Nutzung könnte man sogar die Kontaktbes­chränkunge­n im Vergleich zu den aktuell gültigen lockern, ist sich Maier sicher.

Ebenso wichtig wie möglich sei es dadurch, die am Sars-Virus erkrankten Menschen und positiv Getesteten von Menschen mit anderen Atemwegser­krankungen zu unterschei­den.

Im Gegensatz zu jetzt, wo die Informatio­nen über mögliche Infizierte im persönlich­en Umfeld spärlich und zeitlich verzögert einträfen, müsse es möglich gemacht werden, eine mehrgliedr­ige Kontaktket­te binnen Sekunden zu erstellen und nach Wunsch aktualisie­ren zu können.

Nun sei es so, dass eine Kontaktver­folgung zu 90 Prozent nicht mehr möglich sei und daher alle behandelt würden, als hätten sie das Virus.

Der Schlüssel zum Erfolg liege daher darin, wie möglichst viele Menschen dazu bewegt werden können, die App zu nutzen. „Es braucht ein tiefes Verständni­s dafür, dass die Corona-Warn-App jedem einzelnen etwas bringt“, so Maier. Dazu müsse gezieltes Marketing betrieben werden. Es gehe darum, dass jedem klar werde, was er machen könne, um die Pandemie einzudämme­n. Jedem müsse auch bewusst sein, was es bedeute, selbst zu erkranken. Es ist also noch viel Überzeugun­gsarbeit zu leisten, weiß Maier.

Maier glaubt daran, dass, wenn die Bevölkerun­g mitmacht, die Ansteckung­szahlen 14-tägig halbiert werden könnten. Innerhalb von acht Wochen könnte man unter eine Gesamtzahl von 10.000 positiv Getesteten kommen.

Denn eines sei doch wichtig, und fast jeder vermisse es: „Eine Gesellscha­ft lebt von ihrer Lebendigke­it. Lebendig wird eine Gesellscha­ft, wenn wir wieder reisen können, ins Restaurant, ins Theater, Konzert oder Kino gehen und unbeschwer­t einkaufen können. Wir sind für den Verlauf der Pandemie verantwort­lich und müssen lediglich die Corona-Warn-App nutzen. So helfen wir, das Virus in den Griff zu bekommen.“

Maier wirbt bei Politikern um Unterstütz­ung für sein Papier. Mit den Abgeordnet­en aus dem Kreis Rottweil, Stefan Teufel und Daniel Karrais, ist er seit Längerem im Gespräch. In Kontakt ist er auch mit dem Tübinger Oberbürger­meister Boris Palmer. Wie er denken auch sie, sagt Maier und rührt weiter die Werbetromm­el für die digitale Eindämmung von Covid 19.

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FOTOS: PRIVAT / DPA Andreas Maier hat Ideen, wie man die Corona-Warn-App effektiver gestalten könnte.
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